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Ich geb's ja zu: hatte mich bislang noch nicht ernsthaft bzw. tiefgründiger mit den moderneren bzw. aerodynamisch besseren Flügelsystemen (im Vergleich zu Segelgattern und Jalousien) befasst. Vermutlich deshalb habe ich auch keinen Gedanken daran verschwendet, dass Florians gut bekannte (weil oft genug laut verkündete) Aversion gegen Remkleps in manchen Fällen vielleicht gar nicht so zwingend angebracht sein dürfte.
Z.B. bei Vorhecks, die aufgrund ihrer konstruktiven bzw. aerodynamisch günstigen Ausführung vielleicht 50 oder mehr Prozent der Gesamtflügelleistung bringen wie Ventikanten, Dekker, Bussel, Fock und vermutlich auch festes Türenzeug.
In Paarung mit Jalousieklappen auf dem Heck wird sich ein solches Flügelkreuz im Wind schlecht anhalten lassen allein mit der Kammradbremse (Presse/Fang). Bei Starkwind kann ich mir vorstellen, dass ein solches Kreuz sogar mit offenen Klappen zu schnell drehen könnte, sofern nicht genügend Lastabnahme vorhanden ist. Aus diesem Grunde wohl hat der Flügelmajor (Bilau) seine Flügelbremse entwickelt für Ventikanten in Verbindung mit Heckjalousien. Und aus gleichem Grunde dürften die Remkleps entstanden sein z.B. für Busselnasen, Focken und festes Türenzeug.
Im Bild die Riepenburger Mühle, gewiss aus gutem Grunde mit Remkleps.
Vermutlich werden derartige Flügelsysteme mit leistungsstarken Vorhecks ohne eine solche Windbremse nur schwer bis gar nicht beherrschbar. Liege ich jetzt etwa komplett daneben?
Oh, is dat Thema so wichtig, dat et schon de 2te mol einjestellt werden mußte, oder wirste so nervös dabei... Also Klaus, wie soll ick det vertellen, Lieber spät (die Einsicht)... als gar nicht!
Ich habe mich immer gewundert, warunm diese zusätzliche Sicherheitseinrichtung der Windbremse manchmal hier so verteufelt wurde. Wenn eine Windmühle in Wattebausch verhüllt vom Stand anno dannemann konserviert wird ist das ja noch irgend wie nachvollziehbar. Aber bei den heutigen Windmühlen, die meist nur selten von fachlich versierten Hobbymüllern betrieben werden, bieten diese Bremsklappen eine zusätzliche Sicherheit!!! Damit können also brenzlige Situationen entschärft werden.
Also ich will nicht wissen, was der Müller denkt, wenn er auf Bremsklappen verzichtet hat und ihm bei Orkan die Mühle durchdreht und kaputt geht, wenn sie ihm durch Bremsklappen gerettet hätte werden.
Zitat von de twillingOh, is dat Thema so wichtig, dat et schon de 2te mol einjestellt werden mußte, oder wirste so nervös dabei... Also Klaus, wie soll ick det vertellen, Lieber spät (die Einsicht)... als gar nicht!
Ich persönlich würde wahrscheinlich nicht halb so gut Schlafen wenn ich keine hätte, und der Leistung nehmen sie auch nichts. Klappen zu Remkleps zu, wie bei normalen Jalousieflügeln auch. und bei Starkwind ist die Geschwindigkeit besser regulierbar als ohne Klappen
Mit öligen Grüßen aus Hamburgs ältester Windmühle und jüngster Speiseölmanufaktur! Qualität seit 1318
Wir müssen mal zwei Sachen ganz klar von einander trennen: das Eine ist der Aspekt Denkmalpflege - und das Andere der technische.
Der Erste ist m.E. schnell abzuhandeln: die Dinger gehören in Deutschland an keine Mühle dran, das sind neuzeitliche Zutaten, die hier ebenso wenig verloren haben wie ein Pinguin am Baggersee in der norddeutschen Ebene...
Der andere Aspekt ist die Sicherheit bzw. die bessere Handhabbarkeit. Da bin ich ja durchaus bereit, zu diskutieren. Allerdings kommen mir dabei schon Fragen, ob es denn wirklich sinnvoll und notwendig ist, Mühlen mit kräftigen funktionstauglichen Kreuzen auszurüsten, wenn niemand da ist der sie beherrscht. Hätte Eisbergen keine Jalousieklappen und keine Bretter auf den Vorhecks gehabt, hätte sie Kyrill vermutlich unbeschadet überstanden.
Dass Axel besser schläft weil er Remklepps ander Mühle hat, mag ja schon sein - aber ich frag' mich, warum. Die Dinger bringen im Stillstand bei gebremster und gesicherter Mühle nicht mehr als ein gezogenes äußeres Windbrett. Ihre Bremswirkung erzielen sie erst am drehenden Kreuz - und wenn das der Fall ist, schläft Axel hoffentlich weder gut noch schlecht, sondern gar nicht .
Thema gleichmäßiger Lauf: ja, das mag schon sein. Aber mal ehrlich, wen interessiert das heute wirklich?? Wer von Euch betreibt mit seiner Mühle senible Gerätschaften, die sooo wenig tolerant gegenüber Schwankungen sind, dass es ein normales und regionaltypisches Kreuz nicht tut? Dass viele heutige Jalousiekreuze ohne Remklepps keine befriedigende Regelwirkung zeigen, liegt m.E. daran, dass die Mechaniken von den an Mühlen bauenden Betrieben vielfach irgendwie "hingerotzt" werden, anstatt, dass mal gerechnet und konstruiert wird.
Dass Remklepps der Mühle keine Kraft "klauen", will mir nicht in den Kopp. Das System ist gerade darauf angelegt, am Flügel durch Verwirbelung Drehmoment zu verheizen. Und das kann doch wohl nicht ernsthaft sinnvoll sein - außer man dreht immer nur im Leerlauf...
Heute habe ich viele Fragen ans Forum und die Experten : Remkleps sind also Bremsklappen im Vorheck, die bei zu hoher Drehzahl des Rutenkreuzes als Windbremse wirken ? Ist das so richtig ? In Syrau haben wir vorerst noch andere Probleme, aber die Sturmbretter an den Ruten fehlen hier. Sind meine Gedanken richtig, daß es eine gute Variante wäre, hier Bremsklappen einzubauen. Hier gibt es nur wenig versierte Hobbymüller und die Bremsklappen wären ein passives Sicherheitsmerkmal ! Bei geschlossenen Klappen sind auch die Bremsklappen zu, es gibt keinen Leistungsverlust. Wenn sich bei Sturm die Klappen öffnen (und nicht dichter schließen, wie es jetzt noch ist), stellen sich die Bremsklappen auf, bremsen die Rotation des Kreuzes und entlasten die Presse. Wäre das für uns nicht total wichtig ? Welche Argumente sprechen dagegen ???
Wie erfolgt eigentlich der mechan. Anschluß an die Klappen ? Die Bewegungsrichtung ändert sich doch, wie macht man das ?
Ich habe nichts gegen Remkleps, bin auch kein versierter Windmüller, die alten kollegen die jeden tag auf Arbeit in der Mühle waren, hatten doch noch ein anderes Wissen und einen anderen umgang mit der Wimü, als der u.U Zipfelmütze tragende Hobbymüller. Außerdem finde ich dieses System einfach genial, es tut mir leid.
Also in Lechtingen funktioniert das folgendermaßen:
Die Fliehkraft wirkt auf Gewichte, die bei zu schnellen drehen der Flügel, die Klappen öffnen. Die Gegenkraft wiederum bilden Stoßdämpfer, die verhindern das die Klappen zu schnell öffnen. Das ganze ist sogar so eingestellt, das zwei klappen zuerst öffnen und die anderen zwei später. Ich weiß nicht wie das mit Jalousiezeug ist, wo die Klappen über einen kleinen Hebel mit der Steuerung verbunden sind, aber was spricht gegen eine automatische, unabhängige Regelung??
An einem Samstag haben wir sogar Gerste geschrotet, ohne Segel und bei geöffneten Bremsklappen, es war soviel Wind das das Mühlchen mit seinen Stummelflügeln, sogar da durchgezogen ist...
Diese Remkleps scheinen ja jetzt eine Mode geworden zu sein und ich frage mich was dagegen spricht, wenn es der Sicherheit dient, auch wenn es "Butzenscheiben am Bauhaus" sein können. Man kann die ja auch ästhäthisch ins Geflügel integrieren, so z.b bei einer Windmühle in Melle, wo die Stoßdämpfer "fast" unsichtbar angebracht sind.
Zudem laufen die meisten Wimü ehrlich gesagt ja eher im Leerlauf, die zusätzliche Sicherheit durch mehr Arbeit auf den Gang geben, entfällt ja
Soviel zu meinem Standpunkt, aber es gibt sicher Experten auf dem gebiet die anderer Meinung sind
Gruß aus der Klapsmühle! Paul
Andere haben so nutzlose Steinhaufen gebaut, die Pyramiden genannt werden, ich baue lieber Mühlen, die nützen wenigstens den Menschen.
Zitat von ultratrieurWir müssen mal zwei Sachen ganz klar von einander trennen: das Eine ist der Aspekt Denkmalpflege - und das Andere der technische.
Ich bin mir da nicht so sicher, ob sich das bei der heutigen Gesetzeslage wirklich so klar voneinander trennen lässt. Bei den Remklepps eventuell noch, im Allgemeinen aber wohl eher nicht. Das hängt m.E. hauptsächlich zum Einen mit der veränderten Nutzungsweise vieler Mühlen als "Besuchermühle" bzw. Touristenattraktion zusammen und zum Anderen mit der heutigen Gesetzeslage bzw. geforderten Sicherheitsstandards sowohl für Bauwerk und Technik als auch für Personal und Besucher.
Ich habe mich seinerzeit sehr gesträubt gegen die Modernisierung unserer alten E-Installation (die stammte noch von 1925 mit Leitungen in Blechrohren). Doch nun haben wir plastikummantelte E-Kabel, Plastik-Verteilerdosen, FI-Schalter und Automatiksicherungen, was es vorher alles nicht gegeben hat. Denkmalpflege? Sicherlich nicht, aber man kommt nicht drum herum! Denn es gibt keine Alternative, wenn man im Schadensfall von der Versicherung Geld sehen möchte. Da muss man nämlich die Prüfbescheinigung gemäß VDE-wasweißich vorlegen, und wehe, die ist älter als in den Vds-Bestimmungen vorgeschrieben.
Gleiches gilt für die nachträgliche Installation unserer Blitzschutzanlage, gabs von 1850 bis 2002 auch nicht. Denkmalpflege? Nee, natürlich nicht! Aber die Denkmalschützer wissen natürlich, dass sich mit Verweis auf Denkmalschutz kein geltendes Recht aushebeln oder umgehen lässt.
Auch mit der vorbeugenden Unfallverhütung haben es die Müller nicht so genau genommen. Sicherheitseinrichtungen (z.B. Schutzgitter) an offenen Transmissionen bzw. Treibriemen, Wellen und Rädern? Nicht, dass ich wüsste. Der Müller kannte ja seine Mühle und deren Gefahren. Aber heutige Besucher? Es wird also unumgänglich sein, die Mühle im Interesse der Besuchersicherheit irgendwie nachzurüsten (hoffentlich nicht mit rot-weißem Flatterband). Deshalb haben wir z.B. auch zusätzliche hölzerne Handläufe angebracht, die es in der Geschichte der Mühle zuvor nie gegeben hat. Ob man aber eine Königswelle mit Karnickeldraht einhausen muss? Wohl eher ne Geschmacksfrage, aber mir ist kein Fall bekannt, dass sich der Denkmalschutz da quergelegt hätte. Weil, wie schon gesagt, auch der staatliche Denkmalschutz das geltendes Recht (z.B. gesetzliche Vorschriften zum Brand- und Unfallschutz) nicht ignorieren und umgehen kann.
Sicherlich ... hat mit Remlepps nicht so viel zu tun, das ist 'ne andere Baustelle. Natürlich stimme ich Dir zu, dass Remklepps am ruhenden Kreuz keine große Wirkung haben, außer dass sie einen Teil der Windlast am Vorheck wegnehmen. Am drehenden Kreuz sieht das aber schon wieder anders aus. Damit meine ich weniger die Regelung, sondern den Bremsvorgang. Und zwar bei Flügeltypen mit festem Vorheck (Ventis, Bretter, Busselnasen usw.), wo das Öffnen der Heckklappen so gut wie keine Bremswirkung zeigt. In diesen Fällen halte ich Remklepps durchaus für eine sinnvolle und gerechtfertigte Sicherheitsmaßnahme.
Noch ein Letztes: Deine Argumente gegen Remklepps könnten auch gut auf Stahlruten passen, denn im Sinne von gaaaaanz strengem Denkmalschutz sind die wohl eher nicht, oder? Mit gaaaaaaaanz strengem Denkmalschutz dürfte S'tz überhaupt keine Stahlruten haben, ja nicht mal ein Flügelkreuz ... dabei ist S'tz beileibe kein Einzelfall.
beim Bild der Riepenburger Mühle kann man das System der Bremsklappe schon sehen.
Es ist einfach an der Latte, die schon die Jalousieklappen verstellt angeschlossen. Mit einem Winkelhebel erfolgt auch die Drehung der Bremsklappe. Ganz einfach.
So meine Laienhafte Beschreibung.
Bei mir ist leider gar nix dran, nicht mal Flügel
Ansonsten hier (unten) noch ein Bild einer Flügelanlage mit Stromlinienförmig verkleideten Vorheck mit Bremsklappen!!! Aber keine Bilaus! Ist die Rütteler Mühle. Neben Gaststätte soll dort sogar noch gemahlen, und Klaus man höre, auch Holz gesägt werden.
Also fast eine DREIFACHMÜHLE.
Wären solche Flügel nicht was für Straupitz???
Bis denne Ingo
Angefügte Bilder:
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Zitat von AchimHeute habe ich viele Fragen ans Forum und die Experten :
Immer zu, dafür ist das Forum ja da, gell? Ich versuche mal paar Antworten, aber DER Remklepp-Experte bin ich nicht, S'tz hat ja die Dinger nicht. Aber Florian hat ja auch keine Remklepps und lässt sich trotzdem darüber aus.
Zitat von AchimRemkleps sind also Bremsklappen im Vorheck, die bei zu hoher Drehzahl des Rutenkreuzes als Windbremse wirken? Ist das so richtig?
100 Punkte!
Zitat von AchimSind meine Gedanken richtig, daß es eine gute Variante wäre, hier Bremsklappen einzubauen. Hier gibt es nur wenig versierte Hobbymüller und die Bremsklappen wären ein passives Sicherheitsmerkmal!
Gibts denn schon eine Aussage dazu, wie schnell eure Flügel überhaupt bzw. maximal drehen können bei geschlossenen Klappen und ohne Lastabnahme? Also im Leerlauf, denn in Syrau gibts ja (noch) nichts anzutreiben.
Ich meine, dass Syrau gut und gerne auf Remklepps verzichten kann. Viel wichtiger wäre die funktionstüchtige Herstellung der Jalousieklappensteuerung, die - obwohl alles Nötige dafür vorhanden - leider immer noch nicht automatisch funktioniert.
Zitat von AchimWie erfolgt eigentlich der mechan. Anschluß an die Klappen ? Die Bewegungsrichtung ändert sich doch, wie macht man das?
Schau mal das Bild an von der Riepenburger Mühle in meinem ersten Beitrag. Dort kann man die Hebelei zwischen Jalousiezugstange und Remklappe gut sehen.
Eventuell musst Du das Bild vergrößern. Dazu zuerst auf STRG (oder CTRL je nach Tastatur) drücken, dann mit dem Finger auf STRG bleiben und mit einem rechten Finger auf + (Pluszeichen) drücken. Jeder Druck auf die Plustaste erhöht um eine Zoomstufe. Zum anschließenden Verkleinern drückt man das Minuszeichen anstelle vom Pluszeichen, aber wieder zusammen mit STRG. Zur Wiederherstellung der Normalansicht drückt man das Minuszeichen so oft, wie man vorher Plus gedrückt hat. Aber schneller kommt man zur Normalansicht mit STRG+0 (STRG und die Null drücken).
Zitat von de twillingAnsonsten hier (unten) noch ein Bild einer Flügelanlage mit Stromlinienförmig verkleideten Vorheck mit Bremsklappen!!! Aber keine Bilaus!
Logo keine Bilaus, sondert "van Bussel", landläufig "Busselnasen" ... wie in Lechtingen.
Zitat von de twillingIst die Rütteler Mühle. Neben Gaststätte soll dort sogar noch gemahlen, und Klaus man höre, auch Holz gesägt werden. Also fast eine DREIFACHMÜHLE.
Das ist keine Rüttelmühle, sondern die Mühle in RUTTEL, Landkreis Friesland nahe der Grenze zu Ostfriesland. Und weil man als Müller ja so unendlich viel Zeit hat, fährt man halt schnell mal nach MVP oder ... eben nach Ruttel. Also ich war dort schon mind. 3x, u.a. auch mit Theo Steenblock auf "Kollegenbesuch". Der "alte" Rutteler Müller, Willi Egenhoff, das ist schon ein Unikum, muss man erlebt haben. Nun ist er auch schon über 80 und hat die Mühle an Sohn Peter übergeben. Aber was der Willi so alles zustande gekriegt hat ... unglaublich! Der war oder ist ja nicht nur Müller, sondern auch Mühlenbauer, Maler und Musiker. Vor kurzem hat er sich ein Alphorn selber gebaut und war in diesem Sommer ganz alleine zu einem Alphornlehrgang in der Schweiz - mit über 80!
Das Sägewerk (Horizontalgatter) wird von der Windkraft angetrieben, Willi sägt auch ab und zu (Peter hat damit wohl nix am Hut). Auf dem Mühlenhof stehen etliche z.T. recht große und windgängige Mühlenmodelle - alle handmade by Willi Egenhoff. Dazu noch mehrere recht lustige Windspiele wie ein Säger und eine Holzhackerin - alle mit Propellerntrieb. Im Schuppenanbau noch eine alte Lanz-Lokomobile, hätte ich am liebsten mitgenommen.
Dann noch eine Teestube/Gaststätte und ein Mühlenladen. Also DREIFACHMÜHLE ... für das Gesamtensemble 'ne glatte Untertreibung. Obwohl - direkt in der Mühle gibts nur 2 Mühlen(gewerke: Mahl- und Sägemühle.
Wenn ich der liebe Herrgott wäre, ich würde solchen Leuten wie Willi Egenhoff das ewige Leben schenken. Wirklich ein Jammer und großer Verlust für die Mühlenwelt, wenn so Jemand mal gehen muss.
Zitat von de twillingWären solche Flügel nicht was für Straupitz???
Ähhhh .... ja .... nein .... oder doch lieber .... ja? Im Prinzip jaaaaa ... aaaaaber .... ick sach nur .... Denkmalschutz!
Glück zu!
Angefügte Bilder:
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In den Jahren um 1980 gab es noch 3 Generationen gelernter Müller auf der Windmühle. Ich habe noch ein Bild aus einen etwas älterem Prospekt der Mühle gefunden. Die Anlage ist kommerziell in Betrieb, deshalb könnte man sich dort viele Erkundigungen über Windmüllerei einholen.
Schöne Grüße Jörg
Angefügte Bilder:
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Zitat Ähhhh .... ja .... nein .... oder doch lieber .... ja? Im Prinzip jaaaaa ... aaaaaber .... ick sach nur .... Denkmalschutz!
Wat denn, wat denn, jetzt sich nicht hinter Denkmalschutz verstecken
Was ich als Problemchen eher sehen würde, bei deinen 3 teiligen Flügel lassen sich irgendwie keine busseligen Vorderhecks anbringen!!! Da brauch es wohl doch diese neumodischen Durchsteckruten.
Oder gibt es auch für solche Originalflügel eine historische Variante???
Zitat von IngoOder gibt es auch für solche Originalflügel eine historische Variante???
Wie soll es denn für eine an sich nicht historisch zu nennende Konstruktion auch noch eine "historische" Variante geben???
Technisch ist das freilich möglich... siehe diverse Ventikanten-Aufbauten auf alten (oder extra dafür gebauten) Ruten auf Bruststücken.
Was mir anhand des Beispiels Ruttel nicht in den Kopp will, ist die Argumentation, warum Bussel mit Remklepp weniger gefährlich sein soll als Ventikante mit Bilau-Windbremse.
Dass Uwe K. sich nun im Falle Straupitz aus Sicherheitsgründen gegen Ventikanten mit Drehheck ausspricht, erstaunt mich schon - in Kogel, wohlgemerkt einer techniklosen Wochenendhaus-Mühle mit (damals) alles anderem als geübtem Mühlenbetreuer sah er das als ne tolle Sache, diese Flügel dort zu erhalten und eben nicht gegen etwas Einfacheres und Sichereres einzutauschen. Da komm ich irgendwie nicht mit .
Zitat von ultratrieurDass Uwe K. sich nun im Falle Straupitz aus Sicherheitsgründen gegen Ventikanten mit Drehheck ausspricht, erstaunt mich schon
Lies doch bitte noch mal richtig! Steht in meinem Posting was von "gegen Straupitz"? Uwe hat sich allgemein dagegen ausgesprochen, Bilaus unbedarft bzw. blauäugig "einfach mal so" an eine Mühle zu hängen. Oder wie mir jemand empfohlen hat "als Experiment".
Uwe meint, wenn man Bilaus anbauen möchte, dann müssen auch die Bruststücke und der Wellkopf dazu passen bzw. entsprechend dimensioniert sein, was in Brandenburg auf Grund der geringen mittleren Jahreswindgeschwindigkeiten eher nicht der Fall ist. In Kogel ist der Wellkopf eigens für die neuen Bilaus verstärkt worden. Steht wohl so auch in seinem Buch, Teil I. Im Buch steht aber nicht, dass alleine dafür 10.000 € hingelegt wurden.
OK, verstanden - aber vielleicht hatte ich mich bei meinem Experiment-Vorschlag auch zu flapsig ausgedrückt. Wenn man sowas in die Hand einer erfahrenen Fachfirma gibt, bin ich davon ausgegangen, dass die in der Lage sein werden, das am Bau zu überprüfen, BEVOR die zugkräftigeren Flügel dran hängen und ggf. von selbst mit der Idee kommen, dass da ein neuer Wellkopf und aujch neue Bruststücke rein müssen.
Was die Verstärkung in Kogel angeht, kann ich das erstmal nur zur Kenntnis nehmen. Was wurde genau geamacht? Wie kann man so einen Gusskopf nachträglich ertüchtigen? Und was hat der Bardowicker Müller mit seiner abgebrannten niederländischen Recyclingwelle anstellen lassen bevor er sich die 4 ten Have Flügel hat anbauen lassen? Wie sieht das in Ruttel aus? Und wie in Lechtingen?? Die bräuchten nach Uwes Logik dann alle ein €-schweres Sicherheitspaket???
Ich denke nicht, dass "Bilaus" gegenüber manch neumodischem niederländischem Kram noch leistungsfähiger sind. Bei unseren Nachbarn wurde und wird fleißig geDekkert, tenHavt und geBusselt oder geFokt, ohne dass da gravierende Bedenken bestehen oder es tagtäglich zu großen Havarien kommt - und das, obwohl ein Großteil von Holland in Starkwindzonen liegt, von denen man im Spreewald nur (alp)träumen kann... Der spektakuläre Rutenbruch in Aalkmar war definitiv nicht in einer Überforderung durch die ten-Have-Flügel begründet, sondern lag schlicht und einfach daran, dass unter der Verkeilung keine Schottbleche lagen und somit bei jeder Drehung schön auf Ermüdung gearbeitet wurde. In Twielenfleth war das übrigens sehr ähnlich.
Fehlkonstruierte Ruten sind auch mit gaaanz normalen Flügeln überfordert - das taugt m.E. nicht als Argument gegen "Bilaus".
Zitat von MehltheuerAlso in Lechtingen funktioniert das folgendermaßen: Die Fliehkraft wirkt auf Gewichte, die bei zu schnellen drehen der Flügel, die Klappen öffnen. Die Gegenkraft wiederum bilden Stoßdämpfer, die verhindern das die Klappen zu schnell öffnen.
Die Variante mit Fliehkraftgewichten und Stoßdämpfern hat es ja auch an (bzw. vielmehr in) Bilau-Ventikanten gegeben. An einer Mühle wie Lechtingen ohne Spinne und Zuglatten bzw. ohne auch von Hand zu betätigenden Steuerungsmechanismus kann ich mir das nicht recht vorstellen.
Ich meine, dass die Lechtinger Windbremse (Remmklepps) bzw. die Fliekraftgewichte so eingestellt sein dürfte, dass die Mühle bis zur optimalen (gewünschten) Drehzahl hochläuft und die Windbremse erst beim Überschreiten dieser Höchstdrehzahl eingreift. Kennst Du diese eingestellte Höchstdrehzahl? 16, 18, oder 20 U/min?
Als gravierendes Problem einer solchen Fliehkraft-Windbremse wie in Lechtingen sehe ich darin, dass sich die Windbremse nicht per Hand steuern lässt wie z.B. in Ruttel oder an der Riepenburger Mühle. Also kann man diese Bremse nicht zum Bremsen des Flügelkreuzes verwenden. Noch schlimmer: solange die Höchstdrehzahl nicht erreicht ist, bleibt die Windbremse geschlossen. Wenn also guter Wind ist, dreht die Mühle immer mit der eingestellten Höchstdrehzahl und kann dann nur noch bzw. ausschließlich mit der Flügelbremse am Kammrad (Fang/Presse) gebremst werden. Also immer aus der Topspeed heraus, weil sich die Fläche der Busselnasen nicht aus dem Wind nehmen lässt und immer volle Leistung anliegt.
Das macht mir etwas Angst und dürfte wohl nur mit behutsamer Stotterbremsung gehen. Dass das Kammrad dabei einem erhöhten Verschleiß unterliegt, dürfte wohl klar sein. Kommt mir vor wie ein kaputter Tempomat im Auto. Man hat auf der BAB z.B. 200 km/h eingestellt und dödelt so vor sich hin. Plötzlich muss man das Tempo verringern und tritt auf die Bremse. Normalerweise springt der Tempomat sofort raus und nimmt das Gas weg, so dass das Auto nur noch von selber rollt und irgendwann stehen bleibt. Aber wenn der Tempomat kaputt ist und beim Tritt auf die Bremse das Gas nicht wegnimmt, sondern weiterhin z.B. 150 PS oder mehr an die Räder schickt, dann muss man mit der Bremse nicht nur die kinetische Energie vom fahrenden Auto wegregeln, sondern auch noch die Leistung vom Motor, also die beschleunigte Fahrzeugmasse (Fliehkraft?) plus die Motorleistung von 150 PS.
Wenn sich aber Remklepps mit der Hand steuern lassen (per Schubstange und Kette) wie bei Axel an der Riepenburger Mühle, dann kann man durch das Öffnen der Remklepps die Flügel bis zum Stillstand abbremsen. Und darin sehe ich eigentlich den hauptsächlichen Sinn und Nutzen von Remklepps.
Hallo, unser Teubener-Flügelkreuz hat geschätzt 15 U/min. noch nie erreicht. Wir wissen ja, daß wir (noch) keine "Notbremse" haben. Wenn es hochtourte, haben wir die Klappen geöffnet. Der Kraftmehraufwand ist dann spürbar !
Also ganz klar ist, erst Jalousieklappenumbau und danach alles andere !!! Wenn das mal geschafft ist, könnte man ja mal an Remkleps denken.
Das Bild von der Riepenburger Mühle habe ich vergrößert, das hat prima funktioniert. Mir erschließt sich trotzdem nicht wie die Hebelei funktioniert.
Die Bilder und die Schilderung der Rütteler-Mühle sind spitze ! Möge der alte Müller noch sehr lange leben.
Zitat von ultratrieurWas die Verstärkung in Kogel angeht, kann ich das erstmal nur zur Kenntnis nehmen. Was wurde genau geamacht? Wie kann man so einen Gusskopf nachträglich ertüchtigen?
Tja, folge doch mal Deinem eigenen Ratschlag an Ansgar Rahmacher und ... "schnapp Dir einfach 'n Buch!". Z.B. Bilau, Teil I, S. 46.
Zitat von ultratrieurBei unseren Nachbarn wurde und wird fleißig geDekkert, tenHavt und geBusselt oder geFokt, ohne dass da gravierende Bedenken bestehen oder es tagtäglich zu großen Havarien kommt - und das, obwohl ein Großteil von Holland in Starkwindzonen liegt, von denen man im Spreewald nur (alp)träumen kann...
Ich glaube kaum, dass wir mit solchen Allgemeinplätzen groß weiter kommen in der Sache. Du wirst ja sicherlich Recht haben, müsstest allerdings schon noch 'ne konkrete Aussage dazu machen, was für Bruststücke und Wellköpfe denn die Holländer in ihren Starkwindzonen verbaut haben?
Und weil bei unseren nordwestlichen Nachbarn die Dekker, van Riet & Co. vermutlich nicht vom Dorfschmied gebaut werden, darf man wohl davon ausgehen, dass keine niederländische Mühlenbau(fach)firma auf die absurde Idee kommen würde, solche Systeme an z.B. 250er Bruststücke zu schrauben.