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Zitat von NZW von heute (08.12.2010)Traditionsfirma hilft Traditionsbauwerk
Vareler Mühle Theilen baut stählernen Ring für Kappe – Montage nicht vor Weihnachten Die Vareler Mühle erhält nicht nur eine neue Statik, sondern auch ein neues Rollenlager für die Kappe. Gebaut wird es bei Firma Theilen. von Hans Begerow
Varel. Der Schweißroboter in der Maschinenfabrik Theilen lässt es zischen und knattern. Wie von unsichtbarer Hand findet der Roboter die Stellen, an denen er Stahlsegmente verschweißen soll. Was dort mit moderner Technik entsteht, soll helfen ein Museumsstück zu retten: die Vareler Mühle. Die Maschinenfabrik Theilen hat es übernommen, den eisernen Kranz zu ersetzen, auf dem sich die Kappe der Mühle dreht.
Seit Wochen sind Mitarbeiter des Unternehmens mit der Konstruktion und der Fertigung des aufwendigen Bauteils – oft nach Feierabend – befasst. Andreas Hase hat den eisernen Ring studiert, den Mühlenbauer Henno Böök und seine Helfer an der Vareler Mühle abgebaut haben.
Wünsche des Mühlenbauers Die Eichenkonstruktion mit dem eisernen Führring liegt nun zu Studienzwecken in dem ehemaligen Kasino der Maschinenfabrik. Aus dieser Vorlage und den Wünschen des Mühlenbauers hat Hase einen neuen Ring konstruiert, der nun nachgebaut wird. Acht Segmente bilden den Ring, davon gibt es drei Lagen. Fertig montiert, sollen sie das Drehen der Kappe in den Wind ermöglichen. „Wir haben das Prinzip übernommen“, erläutert Hase, „allerdings ist nun alles aus Blech“. Die Segmente und Verbindungsteile wurden aus Stahl gefräst, nun werden sie zur Vormontage zusammengeschweißt, anschließend erfolgt die Verzinkung, damit ein Rostschutz gegeben ist, denn die nächsten fünf Jahrzehnte soll die Stahlkonstruktion halten. Auch der Unterbau des Drehkranzes ist aus Stahl, nicht mehr aus Eichenholz.
Zum Zusammenstecken Dafür wiegt die Konstruktion dann zweieinhalb Tonnen. Andreas Hase hat die Segmente so konstruiert, dass man sie zusammenstecken kann, was die Montage auf der Mühle erleichtern soll.
Ob das noch vor Weihnachten passieren kann, wie ursprünglich geplant, ist unwahrscheinlich, schätzt Heimatvereinsvorsitzender Hans-Georg Buchtmann. „Wohl kaum vor Weihnachten“, sagt Buchtmann. „Wir wollen das aber vor den Februar-Stürmen erledigen“, schätzt er den Januar als Termin ein, an dem die Kappe wieder auf die Mühle gehoben wird. Vier bis sechs Wochen wird seiner Schätzung nach wohl dauern, bis der stählerne Ring für den Drehkranz gebaut ist. Zurzeit sind Auszubildende der Firma Theilen mit dem Drehen der Bolzen (Zähne) beschäftigt, die den Drehkranz bilden sollen. Davon benötigen die Metallbauer 330 Stück. Außerdem wurden bei Theilen 48 Laufrollen aus Metall geschnitten, die dem Drehkranz dann den leichten Lauf verleihen sollen.
Die Konstruktion des stählernen Rings sei nichts Besonderes. „Wir fertigen bei Theilen nur Spezialitäten, wir bauen nichts von der Stange.“ Und Projektleiter Thomas Müller ist zuversichtlich, dass das Bauteil für die nächsten Jahrzehnte an dem Traditionsbauwerk hält. Firma Theilen, die ihre Wurzeln in der Maschinenfabrik Heinen (Gründungsjahr 1856) hat, steht wie die Vareler Mühle (Baujahr 1847/48) in der Tradition des 19. Jahrhunderts.
Dazu ein aussagekräftiges Bild:
´ Meister Harro Alberts und Projektleiter Thomas Müller zeigen Herbert Hamjediers und Konstrukteur Andreas Hase (von links) ein Segment des Drehkranzes.
Hmmmm, so ganz ohne Kommentar? Nicht mal nen Einwand zum Bestands- bzw. Denkmalschutz (stählernes Tafelment statt traditioneller Eiche)? Unglaublich!!!!
Na, ich dachte, die Kollegen auf dem Bild gucken schon ausreichend ratlos kritisch, da muss ich nicht noch nachtreten.
Nee, mal im Ernst - anhand von Text und Bild kann man nicht unbedingt sagen, dass da der regionaltypische Agrarschrott am werden ist - hier arbeitet ein Maschinenbauer und keine Bruzzelbude! Es geht ja im übrigen in Varel auch nicht darum, einen Schleifkranz gegen Rollen auszutauschen - da werden alte kaputte Rollen gegen neue nicht kaputte auszutauschen... warum soll ich da meckern?
Und dann wäre da noch die Verquickung mit meinem Arbeitgeber... dieser Maschinenbaubetrieb ist ja lt. Artikel aus der Fa. Heinen hervorgegangen und drei Mal darfst Du raten, zu welcher Firmengruppe die seit Anfang 2010 gehören . Die deutsche Mühlebauwelt ist eben klein...
Zitat von ultratrieurNee, mal im Ernst - anhand von Text und Bild kann man nicht unbedingt sagen, dass da der regionaltypische Agrarschrott am werden ist - hier arbeitet ein Maschinenbauer und keine Bruzzelbude! Es geht ja im übrigen in Varel auch nicht darum, einen Schleifkranz gegen Rollen auszutauschen - da werden alte kaputte Rollen gegen neue nicht kaputte auszutauschen... warum soll ich da meckern?
Ich glaube, jetzt machst Du Dir es selber etwas zu einfach - mit Rücksicht auf .... "die kleine Mühlenbauwelt"? Natürlich werden "alte kaputte Rollen gegen neue nicht kaputte Rollen" ausgetauscht! Aber wird nicht auch zugleich die gesamte Konstruktion gravierend verändert, dass vom Ursprünglichen nichts, aber auch gar nichts mehr bleibt und zu erkennen ist. Das läuft dann auch wieder auf das Argument von Dietmar Weiß (Oberahmer Peldemühle) hinaus, was Du selber so vehement kritisiert hast. Dabei haben die Oberahmer auch nix anderes gemacht wie jetzt in Varel: nur Altes gegen Neues getauscht (Flügel).
Das Pech von D.W. war vielleicht nur, dass die Flügel außen liegen und von Jedermann zu sehen sind. Der Vareler Rollenkranz dagegen bleibt ja weitgehend unsichtbar. Also kein Thema ... für den Denkmalschützer in Dir.
Jaaaa, Du hast Recht. Komisch nur, wenn ich mosere, dann mosere ich zu viel. Sag ich mal nix, weil ich denke, dass ich ja nun nicht IMMER nur mosern kann, ist es auch wieder nicht richtig .
Der eigentliche Punkt, warum ich hier (noch) nicht drauf gehauen habe, ist dass ich die Detailausführung nicht kenne - dass das Ganze nichts mit Denkmalpflege und guter restauratorischer Praxis zu tun hat, ist jedoch wohl klar. Es wird allenfalls handwerklich solider Maschinenbau sein, der seine Funktion erfüllt - und leider muss man diese Minimalanforderung im Kontext der Region schon loben. Die Liste von Beispielen für Agrarschrott, der weder denkmal- noch funktionsgerecht ist, verlängert sich leider stetig...
Zitat von ultratrieurEs wird allenfalls handwerklich solider Maschinenbau sein, der seine Funktion erfüllt - und leider muss man diese Minimalanforderung im Kontext der Region schon loben. Die Liste von Beispielen für Agrarschrott, der weder denkmal- noch funktionsgerecht ist, verlängert sich leider stetig...
Okay, mit solcher Argumentation lassen sich natürlich auch die Oberahmer Fokkenflügel nachträglich noch rechtfertigen und schönreden. Oder möchtest Du das als "Agrarschrott made by Vaags" ansehen?
Also, ich muss doch sehr bitten - natürlich liegt der Fall anders. Ebenso wie (wahrscheinlich?) der Drehkranz in Varel, handelt es sich bei den Oberahmer Peldeflügeln ganz sicher (!) nicht um Agrarschrott. 100 km weiter südöstlich und dazu noch ohne die gefählriche Kombi mit Windrose hätte ich an den Flügeln von Vaags nichts auszusetzen. Und was die Unbeherrschbarkeit dieses Flügelkreuzes bei extremen Wetterlagen angeht, hat Walter V. die dortigen Verantwortlichen mehr als eindringlich gewarnt. Das entbindet ihn zwar nicht vollständig von der Produkthaftung, stellt aber m.E. den Mühlenbaubetrieb zumindest ideell von der Verantwortung frei.
Und ja, natürlich hätte ich es besser gefunden, wenn in Varel ein denkmalgerechter und zudem funktionierender Drehkranz eingebaut worden wäre. Das Ganze ist jedoch (auch) eine Frage des Geldes und im Fall Drehkranz lassen sich nicht so einfach 50% sparen, indem man mal eben die Hälfte weglässt... was bei Flügeln bekanntlich sehr einfach ist, wenn man nicht gerade auf die Idee kommt, die äußeren 50% zu sparen, weil es unbedingt 4 Stck. sein sollen .
Vareler Mühle Heimatverein hofft auf Montage der Kappe Anfang März – Firma Theilen engagiert
Die Reparatur der Vareler Mühle schreitet voran. Theilen Maschinenbau baut den Ring aus Stahl, auf dem die Kappe sich dreht.
Der Heimatverein Varel rechnet nach den Worten seines Vorsitzenden Hans-Georg Buchtmann damit, dass die Kappe Anfang März wieder auf die Vareler Mühle gesetzt werden kann. Voraussetzung dafür ist der stählerne Ring, auf dem die Kappe sich dreht. Er wird zurzeit bei der Firma Theilen Maschinenbau rekonstruiert.
Am Montag erläuterte der Konstrukteur Andreas Hase bei der Firma Theilen Maschinenbau den Fortgang der Arbeiten. Ende Februar könne die Konstruktion ausgeliefert werden, sagte Hase den Mühlenbetreuern und dem Heimatvereinsvorsitzenden Hans-Georg Buchtmann. Bevor die Konstruktion ausgeliefert wird, wollen die Mitarbeiter der Theilen Maschinenbau alle Bauteile zusammenfügen und ausprobieren, erst dann werden sie auseinandergebaut und in zwei Teilen zur Mühle geschafft. Dort wird Mühlenbauer Henno Böök sie auf dem Achtkant beziehungsweise unter der Kappe montieren. Mit Kränen wird die Kappe dann wieder auf das Tafelment gehoben.
Balken ertüchtigt Böök und seine Helfer haben mittlerweile alle Vorarbeiten erledigt, berichtete Heimatvereinsvorsitzender Buchtmann. Der Achtkant, auf dem die Kappenkonstruktion ruht, ist wieder auf Niveau gebracht, die Balkenköpfe sind ertüchtigt und mit Stahlkappen im Maierwerk verankert. Auch der stählerne Ring sei eine wesentliche Ertüchtigung der Mühle, sagte Buchtmann. „Das ist um Klassen besser als man das früher machen konnte.“
Die Firma ist bei dem Auftrag für die Mühle dem Heimatverein finanziell entgegengekommen. „Wir haben einen nicht unerheblichen Wert gespendet. Die Herstellungskosten sind weitaus höher als das, was der Heimatverein zahlen muss. Das habe ich auch gleich zu Beginn gesagt, dass wir in dieser Form spenden werden. Denn schließlich hat die Stadt in schlechten Zeiten dafür gesorgt, dass sich bei uns die Räder weiter drehen können. Das war für uns selbstverständlich“, sagte Inhaber Heiko Theilen. Lob für die Arbeit der Theilen-Mitarbeiter kam auch von Mühlenbauer Böök. In zwei Teilen wird die Konstruktion geliefert, kein Problem für Böök und seine Helfer, das Bauteil zu montieren.
Ein großer Dank gehe an die mehr als 400 Vareler, die für den Erhalt der Vareler Mühle gespendet haben, sagte Buchtmann.
600 Steinspender Dazu kommen noch die 600 Steinspender, die sich mit einer Spende (und einem Namensstein) an der Sanierung der Mühle beteiligt hatten. Mittlerweile sind 153 000 Euro an Spenden für die Mühle zusammengekommen. Den Rest der Reparaturkosten, wohl weitere Zehntausende von Euro, trägt die Stadt Varel aus Haushaltsmitteln.
Mühlenbauer Henner Böök aus Dunum und seine Mitarbeiter hatten alle Hände voll zu tun: Mit erheblichem Aufwand musste die Vareler Mühle saniert werden, bei der Mühlenbauer Böök die Mühlenkrankheit Nummer eins diagnostiziert hatte: Zur Wetterseite war die Kappe abgesackt, Balkenköpfe waren im Mauerwerk verfault. Das Mauerwerk unterhalb der Galerie musste im Westen um bis zu acht Zentimeter angehoben werden. Diese Arbeiten sind nun abgeschlossen. Nun fehlt noch der Ring aus verzinktem Stahl, auf dem die Kappe gelagert ist.
Vareler Bürger haben seit Bekanntwerden des Schadens im September 2009 schon mehr als 150?000 Euro für die Sanierung der Mühle gespendet. Die Stadt Varel als Eigentümer trägt den Rest der Reparaturkosten. Insgesamt 400 Spender sind registriert, dazu 600 Bürger, die einen Spendenstein finanziert hatten.
Gebaut wurde die Vareler Mühle 1847 noch zu Zeiten des Grafen Bentinck. Bis 1965 war sie in Betrieb. 1972 kaufte die Stadt das historische Bauwerk. Sie wird vom Heimatverein Varel betreut, der in der Mühle, der Remise und der Mühlenscheune eine heimatkundliche und landwirtschaftliche Sammlung aufgebaut hat. Die Mühle ist die zweitgrößte Windmühle in Deutschland und die viertgrößte in Europa. Wer die Galerie erklommen hat, befindet sich 27 Meter über dem Meeresspiegel. Dort ist auch der größte bekannte Mühlstein in ganz Deutschland: Durchmesser 2,05 Meter, Gewicht 4,5 Tonnen.
Mühlenreparatur Im April soll Varels Wahrzeichen wieder eine Kappe haben
Voraussichtlich Mitte April soll die Kappe wieder auf die Mühle gehoben werden. Die Montage des eisernen Rings wird zwei Wochen in Anspruch nehmen.
Die Vareler Mühle wird voraussichtlich Mitte April wieder eine Kappe haben, an der sich auch Flügel drehen. Davon geht Heimatvereinsvorsitzender Hans-Georg Buchtmann aus. Voraussetzung dafür ist die Montage des eisernen Rings, auf dem die Kappe sich drehen kann. Das vollkommen neu konstruierte Ersatzteil ist nun bei Firma Theilen Maschinenbau in Varel fertiggestellt worden und wartet auf den Transport zur Mühle. Ehrenamtliche des Heimatvereins und der Mitarbeiter der Stadtverwaltung begutachteten am Mittwoch den eisernen Ring (Konstruktion: Andreas Hase). Er ersetzt eine Holz- und Eisenkonstruktion, die völlig abgenutzt war, wie sich bei der Demontage der Kappe herausstellte.
„Am sinnvollsten wäre es wohl, beide Ringe in einem Stück zur Mühle zu transportieren“, schätzt Heimatvereinsvorsitzender Buchtmann. An der Mühle soll die Konstruktion geteilt werden in den oberen Ring, der an der Kappe befestigt wird, und den unteren Teil, der fest mit dem Dachstuhl verbunden wird und auf dem sich die Kappe dreht. Innerhalb der nächsten zwei Wochen soll der bei Theilen gebaute Ring zur Mühle geschafft werden. Dann wird sich Mühlenbauer Henno Böök mit der Montage beschäftigen.
Zwei Wochen wird es dauern, schätzt er, bis die Kappe auf die Windmühle gehievt werden kann. Das neue Bauteil sei ja vollkommen exakt und gerade aus Metall gebaut, die Kappe sei es nicht mehr. „Durch den alten gebrochenen Ring hat sich das gesetzt. Da sind Löcher drin, mit Gewalt dürfen wir das nicht zurückdrücken, das müssen wir ausgleichen.“ Das könne man nur vor Ort regeln. So lange bleibe auch das Achtkant (der Dachstuhl der Mühle) abgedeckt. „Für die Montage des oberen Rings müssen wir den Achtkant abdecken, dann müssen wir auch eine Woche lang gutes Wetter haben. „Wenn alles zusammenpasst, wird die Kappe auch relativ zügig wieder oben sein“, sagte Böök.
Mühlenbauer Henno Böök und Projektleiter Thomas Müller ließen sich von Konstrukteur Andreas Hase (von links) Einzelheiten über den neuen eisernen Ring erläutern.
Tja, von einer denkmalgerechten Konstruktion kann da wohl in der Tat keine Rede sein. Solide und sauber gearbeitet ist es wohl, auch wenn mir die "Verzahnung" aus verzinkten Bolzen irgendwie ganz schön filigran aussieht... aber gut, das müsste man im Detail und vor allem in Betrieb mal sehen um es zu beurteilen.
Zitat von ultratrieurSolide und sauber gearbeitet ist es wohl, auch wenn mir die "Verzahnung" aus verzinkten Bolzen irgendwie ganz schön filigran aussieht
Oh Mann! Ich kann mir nicht recht vorstellen, dass die Freude über das Teil lange anhalten wird. Wenn die Kappe auf dem oberen Drehkranz nicht auf den Millimeter genau zentriert und ausgerichtet wird, wird der Eingriff des Ritzels in den Zahnkranz ein echtes Problem. Vermutlich dürfte bereits 1 cm Versatz ausreichen, damit das Ritzel ins Leere greift und gar nicht kämmt.
Wir haben ja eine ähnliche Variante (Bild unten), und da ist das Problem, dass das Ritzel mal zu tief und mal zu flach kämmt - je nach Stellung der Kappe. Denn es kommt hinzu, dass der Kapprahmen ja meist nicht aus Stahl ist wie in Bunde, sondern aus Holz. Durch Wärme/Kälte und Luftfeuchte verursachtes Quellen und Schrumpfen des Holzes führt zu Gefügeänderungen in der Kappe mit dem Ergebnis, dass sich auch der Sitz bzw. die Lage des Ritzels zum Zahnkranz verändert. Letztes Jahr mußten wir wieder einmal den Kapprahmen neu zentrieren, weil das Krühritzel an einigen Stellen klemmte und die Kappe am Drehen gehindert hat.
Glück zu!
Angefügte Bilder:
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Das Problem liegt m.E. in der Verbindung zwischen dem Oberring und dem hölzernen Kapprahmen. In Varel sieht das jetzt so aus, als ob der Oberring ein in sich starres festes Teil ist - wenn man jetzt da zum Kapprahmen eine flexible Verbindung schafft, müsste sich der Rahmen verziehen können wie er will, ohne dass es zu blöden Konsequenzen führt. Problem ist und bleibt dabei natürlich, dass der Windrosenbock samt Getriebe irgendwie auf dem flexiblen Kapprahmen sitzt und dann ebenso flexibel mit dem starren Oberring verbunden werden müsste... Mit moderner Maschinenbautechnik (Flex-Kupplungen?) sicher irgendwie zu wuppen, aber echt nicht einfach - zumal extrem niedrige Drehzahlen bei extrem hohen Momenten rüber gebracht werden müssen...
Na, wir werden sehen bzw. in der Presse lesen ob und wenn ja, wie lange es funktioniert!
Zitat von ultratrieurProblem ist und bleibt dabei natürlich, dass der Windrosenbock samt Getriebe irgendwie auf dem flexiblen Kapprahmen sitzt und dann ebenso flexibel mit dem starren Oberring verbunden werden müsste.
Genau das hatte ich mit meinem Posting sagen wollen. Denn die stehende Ritzelwelle wird wohl nicht am Oberring befestigt sein, sondern wie bei uns an einem Holzbalken in der Kappe. Schon wenn man die Fugbalken nachkeilt, kann sich die Lage des Balkens mtsamt Ritzelwelle verschieben.
Zitat Denn die stehende Ritzelwelle wird wohl nicht am Oberring befestigt sein, sondern wie bei uns an einem Holzbalken in der Kappe
Nee mein Lieber, dann guck' Dir mal das Video im Originalartikel genau an. Da siehst Du einen der Kollegen mit nem Schraubenschlüssel oder so die Antriebswelle drehen. Die sitzt in einem Lagerbock aus gekanteten Blechen (doppelt gelagert?) am Oberring fest. Die Frage ist nur, wie sie jetzt dieses Wellenende mit dem Gegenstück koppeln wollen, das von der WiRo runter kommt. Starre Hülse mit axialer Toleranz wegen Wärmedehnung? Flexible / elastische Kupplung mit Toleranz bis 5° Knick und 20 mm Wellenversatz? Oder gar Kardanwelle mit Gelenken und Teleskopfunktion wie bei der Zapfwelle am Trecker?
Wenn man sich bei namhaften Herstellern mal die Lasttabellen anschaut und in die Extrembereiche geht, kommt man bei etwas über 5000 Nm Drehmoment nicht weiter - das dürfte für den Straupitzer Fall nicht wirklich ausreichen, oder?
Naja, wie gesagt - wir werden sehen, ob's geht oder nicht .
Zitat von ultratrieurguck' Dir mal das Video im Originalartikel genau an.
Ah ja, das Fidejo hatte ich galtt übersehen. Ich galaube, der Konstrukteur sollte für den Vareler Nobelerfinderpreis nominiert werden. Wenn es sich denn in der Praxis bewähren sollte!!!???
Nun wäre nur noch die Frage zu klären, um wieviel der Kapprahmen höher kommt als ursprünglich und um wieviel der König verlängert werden muß. Eine ganz andere Frage wäre, welchen Eindruck die künftig viel längere und somit m.E. entstellende Drehkranzverkleidung machen wird?
Für Unkundige: Die Verkleidung wird außen vor dem Krühring angebracht und reicht von den Spruitbalken (gibts da noch ne andere Bezeichnung?) bis zum Tafelment auf dem Achtkant oder auf der Mauerkrone (im Bild unten die dunkelbraunen Längsbretter unter der Traufe)
Glück zu!
Angefügte Bilder:
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden! P4250013.JPG
Zitat Nun wäre nur noch die Frage zu klären, um wieviel der Kapprahmen höher kommt als ursprünglich und um wieviel der König verlängert werden muß.
Jipp, mit der Frage triffst Du genau ins Schwarze! Es ist ja nicht nur die Verlängerung, sondern auch, dass der Bunkel höher gesetzt werden muss. Oder *grübel* man zäumt das Pferd von unten auf und setzt den Spurtopf des Königs "einfach" um die entstandene Differenz höher. Dann hat man natürlich nen Problem mit der Höhe des Stirnrads - aber das ist ja vielleicht nach unten auszugleichen... die Korbräder dafür nen Stück höher bzw. spielt das ja in einer nicht mahlenden Mühle mit nie eingekuppelten Klüvern keine Geige .
Und die 200 mm um die die Kappe vielleicht höher kommt - danach kräht doch da oben kein Hahn. Hauptsache 1-2-3-4-fertig. Schöö ö öö öööne Mühle!
Zitat von ultratrieurEs ist ja nicht nur die Verlängerung, sondern auch, dass der Bunkel höher gesetzt werden muss.
Diese Konsequenz war in meiner Wortwahl von der "Verlängerung" eigentlich impliziert. Aber schön, dass Du es nochmal so explizit herausstellst.
Zitat von ultratrieurUnd die 200 mm, um die die Kappe vielleicht höher kommt ...
Könnte wohl mehr sein, das Teil sieht gewaltig aus.
Noch mal 'n andrer Aspekt: was wird das wohl kosten? Wäre eine denkmalgerechte Restaurierung der Originalsubstanz nicht auch so teuer geworden oder sogar billiger? Wenn ja, was dürfte die Auftraggeber (vermutlich die öffentliche Hand unter Einsatz von Steuergeldern) zu dieser absonderlichen Variante bewogen haben? Fragen über Fragen!
Zitat was dürfte die Auftraggeber zu dieser absonderlichen Variante bewogen haben?
1. Unkenntnis 2. (selbsternannte) Beraterfachleute 3. Keine Gießerei in der Nähe 4. Ein Maschinenbauer am Ort, der sich ein Denkmal setzen wollte 5. Entscheider, die wollten, dass sich ein Maschinenbauer vor Ort ein Denkmal setzen kann
Reparatur Schwerlastkran kommt am Morgen – 154 000 Euro an Spenden
Sofern das Wetter es zulässt, sollen die Kappe und die Flügel der Vareler Windmühle am Freitag, 29 April, wieder aufgesetzt werden. Ein Schwerlastkran kommt um 7 Uhr, dann wird mit den Vorbereitungen begonnen. Die Kappe mit einem Flügelpaar, die zusammen 22 Tonnen wiegen, soll voraussichtlich zwischen 8 und 9 Uhr aufgesetzt werden. „Wann wir loslegen können, lässt sich im Vorfeld nicht genau abschätzen“, sagt Hans-Georg Buchtmann, Vorsitzender des Heimatvereins Varel. Danach wird das zweite Flügelpaar (zwei Tonnen) eingesetzt. Wenn anschließend alle Installationen erledigt sind, können sich die Flügel an der von den Abmessungen her größten Windmühle in Deutschland wieder drehen.
Wie berichtet, war die Kappe durch verfaulte Balkenköpfe im Mauerwerk abgesackt und konnte sich nicht mehr drehen. Das Mauerwerk unterhalb der Galerie musste um bis zu acht Zentimeter angehoben werden. Künftig lagert die Kappe auf einem verzinkten Laufring aus Stahl.
411 Bürger haben mit Spenden von 154 000 Euro erheblich dazu beigetragen, dass das Baudenkmal erhalten bleibt. Auch die 600 Namenklinker, beschriftet vom Shanty-Chor „De Freesen ut Varel“, die allein ein Spendenvolumen von 15 000 Euro erbrachten, wurden inzwischen eingepflastert.
Der neue Laufring wurde inzwischen auf den achtkantigen Dachstuhl der Windmühle montiert.
Zitat von ultratrieurOK, alles, was man zu diesem Wunderwerk sagen könnte, ist wohl gesagt, oder???
Genau! Trotzdem würde mich mal interessieren, ob die Laufrollenlager mit einer lebenslange Dauerschmierung versehen wurden. Schmiernippel sind keine zu sehen. Aber vielleicht stand das ja auch nicht in der Ausschreibung?
Also Schmiernippel hast Du an Deinen historischen Straupitzer Stuhlrollen auch keine... sowas ist eher als moderne Zutat zu finden.
Ich vermute mal, dass man diesen Rollenkranz schmieren kann indem man pro Rolle vier Schrauben löst, das Blech mit der eingeschweißten Achse nach vorn heraus zieht und die dann in nen Fetteimer staucht. Ne Menge Arbeit bei so vielen Rollen, aber durchaus noch im Rahmen finde ich.
Was mich schon erstaunt, ist der enorme Abstand zwischen den Rollen. Früher oder später wird sich irgendwas verziehen und nur noch jede zweite Rolle liegt auf - und dann bekommen die bei der riesigen und schweren Kappe schon etwas sehr viel Last. Aber gut, das werden sich die Kollegen Mühlenbauer wohl reiflich überlegt haben? Und wenn nicht... Gewährleistung Wahrscheinlich steht in der Doku zum Rollenkranz auch ne ganz abenteuerliche Beschreibung des "bestimmungsgemäßen Gebrauchs"... so von wegen "nur vordrehen wenn alle Rollen aufliegen..."