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Leider hat sich bei uns auf der Gallerie wiederholt ein Unfall zugetragen. Meine Meinung ist klar: schlechte Bauausführung durch die holländische Firma 1992: zu breite Spalten (zum Teil breiter als 50mm), Höhenunterschiede (Materialstärke und Verwerfung) von mehr als 5mm teilweise zwischen den Planken und an den Stößen, Glätte bei Regen. Wurde halt Holz gespart. Nach einigen leichten bis mittelschweren Unfällen hätte ich gerne Hinweise darüber, welche Dielenabstände (Längszwischenräume) und welche Maßunterschiede in der Dicke zulässig sind. Bei der Berufsgenossenschaft konnte mir so keiner etwas sagen. Es gibt ja Holzstege im Gartenbau, oder bei Bootsstegen, oder Gerüstplanken, aber ich finde dazu nichts. Wer hat Erfahrung mit Behörden in dieser Sache. Wer hat schon einmal eine Ausschreibung dazu gesehen oder ein Mängelprotokoll bei einer Abnahme gelesen?
Hier im Spreewald gibt es ja unzählige hölzerne Fußgängerbrücken zum Überqueren der Spreearme (Fließe), davon etliche Neu- und Ersatzbauten der letzten Jahre. Da muß es ja Planungen sowie behördliche Prüfungen, Baugenehmigungen und Abnahmen gegeben haben. Ohne DIN? Schwer vorstellbar.
Eine solche Holzbrücke ist sehr vergleichbar mit einer Mühlengalerie, zumindest bei der Beplankung, nur das Tragwerk ist anders. Die Normen dafür müßte eigentlich jedes Bauplanungsbüro haben, und speziell für Mühlen z.B. der DGM-Präsident
Dipl.-Ing. Erhard Jahn, 39326 Wolmirstedt, Telefon 039201-22050 Am besten einfach mal aunrufen. Aber auch Friedrich Rohlfing vom Mühlenbauhof in Frille sollte zu dem Thema etwas wissen.
Wir haben ja nur eine "Bastardgalerie ohne Fallhöhe", selbst gebaut ohne DIN! Interessant dabei, dass die erste "Galerie" von 2002 bereits nach 6 Jahren verfault war. Ursache: Verlegung der Planken dicht bei dicht ohne Luftspalt. Die Nässe kam gar nicht mehr raus aus dem Holz.
Beim Neubau 2008 haben wir die Planken mit 1 cm Abstand verlegt. Unten ein paar Fotos von der 1. und 2. Bastardgalerie.
Glück zu!
Angefügte Bilder:
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden! Bohlen verfault.JPG Neubau Galeriesteg 2002.JPG Neubau Galeriesteg 2008.jpg
Bei diesem Machwerk haben wir es mit der Keukenhof-Mühlenattrappe in Lisse (Zuid-Holland) zu tun. Die Galerie wurde in der Tat vollständig abweichend von traditionellen Galerien konstruiert - Schwerpunkt lag wie schon vom Schmied angenommen bei der Funktion als Aussichtsplattform. Resultat ist m.E. ein total entstelltes Gsamtbild der Mühle... allerdings muss man zur Rechtfertigung sagen, dass der Bau in den 1950er Jahren als reine Show-Mühle entstanden ist. Alt ist daran nur der Achtkant mit Kappe (ehem. Schöpfmühle), Technik gibt's bis auf den König keine. Alternative zu diesem Bau wäre vermutlich der ersatzlose Abbruch, also die Vernichtung von 100% der Altsubstanz gewesen...
Hier sieht man jetzt sehr schön, wie das alles gemacht ist. Auffällig finde ich, dass es absolut keine Querverstebungen gibt - also der eigentlich für die Galerie vorzusehende größte Lastangriff durch waagerechten Zug der Sterzwinde in keiner Weise berücksichtigt wurde. Wäre nicht eine gewisse (jedoch nicht rechenbare) Materialfestigkeit bzw. Festigkeit der Verschraubungen gegeben, würde die Galerie der Mühle locker um die Taille schlackern. Ich bin überrascht, dass die Baubehörden da mitmachen. Andererseits hat die "Mühle" kein Innenleben, das Drehmoment abnimmt und damit im Betrieb Zug auf den Sterz bringt, auch der Schleifkranz mindert sicherlich allzu starken und ruckartigen Zug an der Kette.
Die Verschraubung des Geländers finde ich übrigens ziemlich grenzwertig: jeder "Zaunpfahl" nur durch zwei auf Scherung belastete Bolzen (nicht vorgesehner und nicht zu rechnender Lastfall) gesichert. OK, OK... ja, die Pfähle sind eingekehlt... ich geb' schon Ruhe !
Schließlich muss man ja auch mal sagen, dass die Keukenhofmolen seit über 50 Jahren bewiesen hat, dass die Konstruktion stabil ist - und belegte historische Galerien ohne Querverbände gibt's anderenorts auch: