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Aus dem niederländischen "Molenprikbord" hier eine Schilderung, wie und was passiert ist:
Zitat Op vrijdag 29 april 2011, om 19 u. 30, is de Beukelaremolen door een windhoos gevallen. Gelukkig bleef de ervaren vrijwillige molenaar Jos Hooghe geheel ongedeerd en vielen er ook geen andere slachtoffers. De molen was aan het malen. Toen de wieken een normale snelheid hadden (40 à 50 enden per minuut), stak er plots een hevige windstoot op. De molenaar hoorde de molen piepen en kraken. Hij probeerde te remmen, maar de vang sloeg niet meer aan. De molenaar liep de buitentrap af om de molen te verkruien en zag de molen steeds meer hellen. De staak kraakte net boven de zetel af en de gehele molenkast sloeg om in de richting van de straat. Het gebinte (met de gehalveerde staak) bleef staan, maar is op de teerlingen verschoven. De staak dateert nog van bij de opbouw van de molen te Poperinge in 1777. Hij is opvallend smal en blijkt ook verrot te zijn (hetgeen niet uiterlijk, maar aan de breukzone zichtbaar is). De schade is aanzienlijk: de molenkast is versplinterd en de roeden zijn geplooid. Het meeste zal moeten vernieuwd worden. Sommige onderdelen kunnen, mits eventueel herstel, wel gerecupereerd worden bij de heropbouw, zoals de kamwielen. De gietijzeren askop ziet er nog gaaf uit, maar onderzoek zal moeten uitwijzen of hij nog herbruikbaar is.
Echt heftig - den Müller kann man nur beglückwünschen, dass er da rechtzeitig raus gekommen ist!!
Zitat von AnsgarHätte man da irgendwelche Vorkehrungen treffen können oder ist bei einem Tornado alles verloren?
Ob es tatsächlich eine Windhose (=Tornado) war, darüber wird auf dem "Molenprikbord" trefflich diskutiert... ebenso ist vollkommen unklar, ob der Müller den Steert zwecks Vordrehung schon gelöst hatte... aber im Angesicht von solche Naturgewalten, die mal eben einen Hausbaum durchbrechen und den Bock um einen halben Meter auf den Fundamenten verschieben, ist diese Fragestellung eher nebensächlich.
Angeblich soll ja der hausbaum knapp über dem Sattel von innen heraus so durchgefault gewesen sein, dass er deswegen irgendwann brechen musste. Merkwürdig nur, dass bei den mtlerweile Hunderten von Fotos im Netz kein einziges von der Bruchstelle findet, obwohl die durchaus im zugänglichen Bereich wäre .
Am Ende zählt eigentlich nur, dass niemand zu Schaden gekommen ist. Unvorstellbar, wenn das mit 20 bis 30 Besuchern im Kasten am Mühlentag krachen gegangen wäre!!
Übrigens, es handelt sich bei diesem Bock nicht um eine vielleicht vernachlässigte Hobby- oder Nebenbei-Mühle... die war im letzten Jahr an 200 Mahltagen aktiv, und zwar nicht als Lerlaufdreher, sondern als für Bäcker mahlende Mühle!!
Und was sagt uns das! Prüfungen intervallabhängig mit Wartungsliste. Das ganze müssen wie ein Kassenbuch 2 Leute abzeichnen und schon läuft die Sache. Aber nein da stellen sich die Müller an die Mühle und rauchen lieber ein Haschpfeifchen und schauen ahnungslosen Besucherinnen in den Ausschnitt.
Ich könnt fragen warum die Rute an der Stelle so gebrochen ist (siehe in Bild 1) Quelle: Mühlenforum
Ist das eine Sturmsicherung?
Gruß aus der Schmiede!
Andreas
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Wer nicht lesen will, der soll es sein lassen!
Angefügte Bilder:
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Zitat von SchmiedeUnd was sagt uns das! Prüfungen intervallabhängig mit Wartungsliste. Das ganze müssen wie ein Kassenbuch 2 Leute abzeichnen und schon läuft die Sache.
Ich glaube, ganz so einfach ist es dann nun doch nicht. Zumindest nicht in diesem Fall bzw. bei Holztragwerken. Wenn der Hausbaum von außen angegammelt gewesen wäre, hätte der Müller mit Sicherheit schon längst Alarm geschlagen. Aber einfach mal so reingucken in den Hausbaum oder Mehlbalken oder in die Balkenköpfe einer (gemauerten) Turmwindmühle - nee, das is nicht!
Da braucht man Spezialisten, die machen dann unzählige Probewiderstandsbohrungen (auf Dichte bzw. Festigkeit) und Feuchtemessungen an allen (!) tragenden Bauwerksteilen. Dazu noch eine Befallsanalyse pflanzlicher und tierischer Holzschädlinge (Anobien, Bockkäfer, Schwamm, Braunfäule usw.).
Unser Holzgutachten für den Mühlenturm mit 5 Etagen hat seinerzeit (2001) 10.000,- DM gekostet und wurde nur vom Gutachter (Prof. Dr.) abgezeichnet. Wozu 2 Leute? Aber wir wussten ja, das unser Holz nichts mehr taugt und arg geschädigt war. Aber wenn die Schäden nicht zu sehen sind, würdest Du dann 5.000 ,- € ausgeben mal eben so auf Verdacht? Die Kohle musste erst mal haben, bei vielen Mühlen ist das bestimmt nicht der Fall.
Zitat von AskopWenn der Hausbaum von außen angegammelt gewesen wäre, hätte der Müller mit Sicherheit schon längst Alarm geschlagen.
Da haben wir es wieder!
Zitat von AskopDa braucht man Spezialisten,
Wenn der Hausbaum von innen verfault ist, dann ist auch Wasser nach innen gedrungen. Ein vernünftiger Zimmermann kann da schon hilfreich sein. Ihr müsst von eurem Standpunkt runter alles unbedingt allein machen zu wollen! Wer Arbeitet macht Fehler wer mehr Arbeitet macht mehr Fehler. Das Zauberwort heißt „delegieren“! Man kann nicht alles wissen und alles machen! Das können nur ein paar gaaaannzz ausgewählte Spezis!!!!!
Zitat von AskopDie Kohle musste erst mal haben .
Das ist es! Wer ein Betrieb führen will/muss, braucht Geld! Und warum soll ich mir einen Elektriker engagieren? Das kann ich genauso gut selbst. Wie hieß die Mühle noch die abgebrannt ist? Oohh jetzt brauch ich ja noch viel mehr Geld! Aber es gibt ja ein Förderprogramm und ich kenn …....auch ganz gut! Die neue Elektrik mach ich dann aber selber um Geld zu sparen! So wird das nie was mit dem Ganzen Mißt! Ja aber ich kann doch selbst ich bin doch ........ Jetzt kannste mir aber nichts mehr erzählen, ich hab doch minestens ........ Für das Geld, was wir sparen können wir uns dann eine Lichterkette an die Flügel hängen. und die Aussenanlagen schön gestallte! Die elektrische Anlage sieht eh kein Mensch. Im Kern trägt der Hausbau wohl nicht so viel wie an der Aussenhülle. Ich hab auch schon gesehen wie ein alter Meister den Balken mit einem Hammer abgeschlagen hat. Was versteht schon ein Zimmermann von Holz und Wasser was von oben kommt.
Gruß aus der Schmiede!
Andreas
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Wer nicht lesen will, der soll es sein lassen!
Zitat von SchmiedeWer ein Betrieb führen will/muss, braucht Geld!
Wo Du Recht hast, hast Du Recht! Aber jetzt rate mal: was glaubst Du wohl, wieviele historische Mühlen noch "Betrieb" sind? All zu viele sinds wohl nicht. Und nicht mal die, die es (noch) sind, können das Geld zur Unterhaltung allein aus dem Ertrag des Betriebes aufbringen und müssen Fördermittel beantragen.
Soweit ich weiß, kriegt man Fördermittel immer nur für die Reparatur von Schäden, aber nicht dafür, wenn ich hingehe und sage: ich möchte mal eine vorbeugende TÜV-Prüfung für die Flügel, den Hausbaum oder was Anderes.
Zitat von Askopaber nicht dafür, wenn ich hingehe und sage: ich möchte mal eine vorbeugende TÜV-Prüfung
Genau daran arbeiten wir ja!!!! Der Landesverein die DGM und das Ministerium müssen kapieren das es so nicht geht wie es momentan läuft! Genau das ist es! Die Herren und Damen im Ministerium haben alle einen guten Schlaf und keiner will den ersten Schritt machen! Der erste Schritt, der eigentlich der erste hätte sein müssen! Aber was red ich. Dem Ministerium machste nichts vor, den das sind die gaaaanz schlauen Spezis den Menschenleben vollkommen egal sind! Die ruhig eine Leiche im Keller unterbringen können. Was sollste dazu sagen? Da bleibt dir die Spucke weg! Da schreibt uns son kleine Schmied an, wir machen was verkehrt! Was will der überhaupt? Es ist doch nicht passiert aussern ein paar Millönchen EURO. Iss doch noch keiner erschlagen worden! Und wenn mal jemand getötet wird, können wir immer noch sehen ob was geändert werden muß! Bis jetzt hat immer noch ein Blumenstrauß gereicht! Wir wissen überhaupt nicht warum der sich so anstellt? Lasst uns in Ruhe weiter schlafen!
Gruß aus der Schmiede!
Andreas
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Wer nicht lesen will, der soll es sein lassen!
Liebe Leute - haltet mal inne! Es geht hier NICHT um eine chronisch unterbetreute Mühle im Bindestrichkreis, wo die Müllerattrappe lieber den Besucherinnen in den Ausschnitt glotzt als sich um die Sicherheit zu kümmern! Nein, es ist eine ganzjährig in Produktion befindliche Mühle mit absolut fachkundiger und aufmerksamer Betreuung duch mehrere versierte Mühlenspezis (gewesen).
Was die Prüfung von alten Holzbauteilen angeht, ist das auch für den absoluten Fachmann mit drei Dr.-Titeln nicht wirklich zweifelsfrei zu sehen, was da drinen vorgeht. Kla, es gibt die Widerstandsmessung, man kann Bohrkerne ziehen und nachschauen. Aber das sind keine zerstörungsfreien Prüfmethoden wie z.B. beim Ultraschall an Stahlteilen. Hätte man so eine Prüfmethode hier auch nur alle 5 Jahre angewandt, wäre der hausbaum allein schon wegen dieser Zerlöcherung genau dort abgebrochen, wo es ihn jetzt erwischt hat. Also, wozu das Ganze?
Ich denke wirklich, dass wir es hier mit einem ganz anderen Fall zu tun haben, als bei den Mühlen, die während "Kyrill" dahin gerafft wurden! "Unabwendbares Schicksal" - wie der Präsident (!) der D.G.M.e.V. so schön sagte... hier aber eben wirklich und nicht nur vermeintlich.
Zitat von ultratrieurHätte man so eine Prüfmethode hier auch nur alle 5 Jahre angewandt, wäre der hausbaum allein schon wegen dieser Zerlöcherung genau dort abgebrochen, wo es ihn jetzt erwischt hat.
Äh... bist Du bei einer solchen Prüfung schon mal dabei gewesen? In Straupitz hat die BTU Cottbus ein Widerstandsbohrmessgerät mit 1 mm verwendet! Der dadurch mutwillig verursachte "Schaden" dürfte erheblich geringer sein als durch Anobienfraß.
Zitat von FlorianLiebe Leute - haltet mal inne! …..
IDas mag alles schon sein. Das darf aber nicht von regelmäßigen Kontrollen ablenken! Natürlich gibt es Naturkatastrophen und es wird auch einstürzende Mühlen geben. Es gilt die Gefahr auf ein Minimum zu reduzieren!
Gruß aus der Schmiede!
Andreas
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Wer nicht lesen will, der soll es sein lassen!
Nur wenn Du dann jemanden beauftragst, die Standfestigkeit zu untersuchen, sagen wir einen Zimmermann, wer garantiert Dir denn, daß der kompetent genug dafür ist? Im besten Fall hat man es mit Mühlenexperten zu tun, die eine Mühle betreuen. Und selbst die können sich irren. Wenn dann noch so ein Haus und Hofzimmermann kommt und sagt, alles ist ok, woher willst Du dann wissen, daß er sein Handwerk versteht? Und wie oft müßte man so eine Untersuchung denn machen, damit nichts passiert? Wird sowas auch regelmäßig bei anderen vergleichbaren Bauwerken gemacht wie auf Kinderspielplätzen, hölzernen Aussichtstürmen oder Fußgängerbrücken? Und wie groß wären die Kosten dafür?
Zitat von ultratrieurWas soll denn bitte ein Prüfgerät mit 1 mm Tauchtiefe bringen
Okay, dann präzisiere ich: Widerstandsbohrmessgerät mit 1 mm Bohrerdurchmesser. Dabei wird der Bohrwiderstand gemessen, wie ein EKG aufgezeichnet und auf 'nem Papierstreifen ausgespuckt. Da erkennste jeden Dichteunterschied im Holz, sogar ein Anobienfraßgang wird angezeigt.
Zitat von AnskarNur wenn Du dann jemanden beauftragst, die Standfestigkeit zu untersuchen
Ein Zimmermann ist auf Grundlage seiner Ausbildung mit statischen Beanspruchungen vertraut. Diese Kenntnis fehlt einem Tischler vollkommen. Zurück zum Zimmermann. Natürlich gibt es in dem Handwerk, Gute und vielleicht nicht so Gute. Es gibt auch mit Sicherheit sehr gute Zimmerleute die noch weitreichendere Kenntnisse haben, als in dem Handwerk theoretisch und Praktisch gefordert werden. Das was du im Handwerk lernst und wofür du eine Prüfung ablegst sind nur Grundkenntnisse fürs spätere Berufsleben. Sie sollen dich dazu befähigen unter bestimmten Voraussetzungen das Handwerk ordentlich auszuführen. Die hohe Handwerkskunst erlangst du erst nach vielen erfolgreich abgeschlossenen Baustellen. Ich verwehre mich dagegen das ein Meister mehr kann wie ein Geselle! Der Meisterbrief ist nur ein Befähigungsnachweis! Ich will damit wenn auch sehr umständlich sagen, das auch dem Besten mal ein Fehler unterlaufen kann.Um solche Fehler zu minimieren müssen Prüfprotokolle angelegt werden und systematisch abgearbeitet werden.
Zum Thema Prüfungen Türmen und Brücken. Die Dampflokomotiven Freunde werden es wissen aber auch Autobahnbrücken werde in regelmäßigen Abständen mit sogenannten Schwingungstest Quelle:WIKI geprüft. Kinderspielplätze unterliegen auch einer Prüfungspflicht. Leider wird diese Verantwortung gern von den Städten und Gemeinden vernachlässigt.
Gruß aus der Schmiede!
Andreas
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Wer nicht lesen will, der soll es sein lassen!
Zitat von ultratrieurWas soll denn bitte ein Prüfgerät mit 1 mm Tauchtiefe bringen
Okay, dann präzisiere ich: Widerstandsbohrmessgerät mit 1 mm Bohrerdurchmesser. Dabei wird der Bohrwiderstand gemessen, wie ein EKG aufgezeichnet und auf 'nem Papierstreifen ausgespuckt. Da erkennste jeden Dichteunterschied im Holz, sogar ein Anobienfraßgang wird angezeigt.
Gut - dann stell Dir mal bitte vor, Du machst alle 5 Jahre in einen Runden Holzquerschnitt von sagen wir mal Ø 30 cm (der Hausbaum dort war ziemlich schlank) ein durch- oder bis zur Mitte gehendes Loch von 1 mm Ø. Für eine repräsentative Beprobung musst Du sicherlich pro Prüfung etliche von diesen Bohrungen machen. Ich glaube nicht, dass so ein Verfahren nicht irgendwann dazu führt, dass der Hausbaum einen Teil seiner Tragfähigkeit einbüßt. Mal ganz davon zu schweigen, dass man u.U. durch die Bohrung erst den Sporen den Eintritt an Stellen ermöglicht, an die sie sonst nie kommen würden.
Wie sieht eigentlich ein Ø 1 mm Bohrer mit ca. 350 mm Länge aus und aus was für einem sagenhaften Material besteht der?
Zitat von ultratrieurWie sieht eigentlich ein Ø 1 mm Bohrer mit ca. 350 mm Länge aus und aus was für einem sagenhaften Material besteht der?
Wie er aussieht, habe ich gesehen, aber das Material? Keine Ahnung. Das ganze Teil vermutlich ein Hightec-Zeugs, was sich wohl nicht jeder leisten kann. Gehörte zum Uni-Bestand am "Lehrstuhl für konstruktive Bauwerkserhaltung". Das Gerät selber ist gar nicht besonders groß, höchstens wie 1 Ltr.-Tetrapack. Aber es gibt eine Führung bzw. Anschlag, mit dem es auf das Holz gesetzt wird, weil der Bediener Mensch ja keinen Druck auf den Bohrer ausüben darf. Der Vorschub des Bohrers wird vom Gerät selber vorgenommen und dabei der Druck bzw. Widerstand gemessen.
So wie ich es mitgekriegt habe, ist es gar nicht notwendig, alle 10 cm 'ne Bohrung zu setzen. Also kein Schweizer Käse!