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Gibts vielleicht noch ein anderes falsches Häkchen - z.B. zur Vereinszugehörigkeit? Die allermeisten hier sind in einem örtlichen MüV organisiert, der in bzw. für eine konkrete Mühle tätig ist. Manchmal ist das so geregelt (z.B. in Berlin-Brandenburg), dass man mit der Mitgliedschaft in einem MüV automatisch Mitglied wird im Landesverband und der DGM. Gibts denn an der Kalkarer Mü keinen eigenen MüV?
Zitat von axel im Beitrag #3Ok, noch mal von vorne.
Danke, das ist das ehrenamtliche Hobby, was ich mir so ähnlich bereits zusammengereimt hatte. Aber in Deinem Profil u232_axel.html steht, dass Du auch beruflich im Mühlenwesen arbeitest - also mit Müllerei oder Mühlenbau Deine Brötchen verdienst, aber als was? Oder hast Du bei der Anmeldung eventuell den Haken falsch gesetzt?
Zitat von axel im Beitrag #1Kennt jemand ein Becker-( - nicht Decker- )flügelsystem?
Wie kommst Du auf die Frage? Anders gesagt: In welchem Zusammenhang bist Du auf das Becker-Geflügel gestoßen oder aufmerksam geworden?
Also von so was habe ich noch nie gehört oder gelesen. Dabei gibts ja gar nicht so viele Flügelsysteme, die nach dem Erfinder benannt sind. Nur mal ein paar auf die Schnelle:
Berton Bilau Bussel Decker Garmberg Hecht Simson ten Have
Zitat von axel im Beitrag #1Bin freiwilliger Müller und molenaar und arbeite auf dem Galerieholländer in Kalkar.
Hallo Axel und herzlich willkommen an Bord!
Aber ich sehe leider noch nicht ganz durch: Du bist freiwilliger Müller, aber zugleich Molenaar und verdienst Dein Geld mit Arbeit auf einer Mühle? Alles in Kalkar?
Nein nein, die reißerische Beitragsüberschrift stammt ja nicht von mir, sondern aus nachstehendem Artikel (letzer Satz).
Zitat von kreiszeitung.de vom 13.10.2010Mühlenverein auf dem Trockenen?
Scheessel - Bald auf dem Trockenen zu sitzen – das befürchten einige Mitglieder des Fördervereins Scheeßeler Mühle. „Wenn die Turbinen nicht mehr betrieben werden können, können wir dichtmachen und die Mühle verfällt.“ So sieht es Schatzmeister Günter Saxer.
Der Hintergrund: Im Verwaltungsausschuss soll am Donnerstag nächster Woche ein Beschluss über die Ausführung der Maßnahmen zur ökologischen Durchlässigkeit der Wümme am Wehr der Scheeßeler Mühle gefällt werden.
Den ungehinderten Durchgang für Fische zu sichern, dazu sind laut Verordnung von 2000 alle EU-Staaten bis 2015 verpflichtet – auch die Gemeinde Scheeßel, eine der letzten im Landkreis, wo dies noch nicht erfolgt ist. Sie schaltete den NLKWN (Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) ein – die für die Fördermittelvergabe zuständige Behörde.
Nach Anhörung des Experten der Behörde Wolfgang Peters, den Beauftragten der örtlichen Angelvereine, Ralf Gerken und Mühlenbesitzer Jan Müller-Scheeßel im Juni im Gemeinderat soll nun der VA über ein Gutachten entscheiden, das im Namen des NLKWN erstellt wurde und in dem mehrere förderwürdige Varianten vorgestellt sind. Der Mühlenwart wehrt sich gegen beide. Nicht nur, weil sie für die Fische nicht optimal seien, sondern gefährden sie doch den weiteren Betrieb der beiden Mühlenturbinen in bisherigem Maße. Bürgermeisterin Käthe Dittmer-Scheele sieht es pragmatisch: „Hier stehen ökonomische Belange ökologischen gegenüber. Für beides ist einfach zu wenig Wasser da.“
Die Mitglieder des Verwaltungsausschusses stehen vor einer schwierigen Entscheidung. Die Thematik komplex zu nennen, wäre eine glatte Untertreibung. Kern des Problems: Während Mühlenbesitzer Jan Müller-Scheeßel Betreiber der Wasserkraftanlage zur Stromgewinnung ist, liegen die Staurechte bei der Gemeinde – durch einen Vertrag von 1980 eine historische Konstellation, die im Landkreis wohl einmalig ist.
Deshalb ist auch nicht klar, wer die Kosten für ein Verbindungsgewässer zwischen den beiden Wümmearmen am Wehr zu tragen hat, Teil des favorisierten Konzepts. Ohne das würde dem Mühlenwart jedoch vermutlich der weitere Betrieb der Turbinen am Hauptarm unterbunden – Einnahmen, die nach seinem Bekunden zu 100 Prozent in den Erhalt der Mühle fließen. „Ohne die können wir dichtmachen“, meint Saxer, „außerdem: Wer will schon eine Wassermühle besuchen, auf der nicht gemahlen wird?“
Müller-Scheeßel plädiert für eine Alternativlösung, einem technischen Fischpass zwischen den Gebäuden, die 2007 im Auftrag des NLWKN von einem Ingenieurbüro aufgezeigt wurde. Das Problem: Zum einen steht eine fischereikundliche Prüfung noch aus, zum anderen ist sie im Rahmen der Gesetzgebung nicht förderungswürdig. Der vom Mühlenwart angebotene Ausweg: Er will nicht nur den Differenzbetrag aus eigener Tasche berappen, sondern die Gemeinde durch eine Verpflichtungserklärung auch von jeglichen finanziellen und rechtlichen Ansprüchen freihalten.
Eine von ihm vorgeschlagene Vereinfachung der Zuständigkeiten durch Rückgabe der Staurechte hält die Verwaltungschefin für problematisch: „Hier spielen auch Belange wie der Hochwasserschutz eine Rolle. Diese Verantwortlichkeit legt man nicht in Privathand.“ Sie bezweifelt, dass der Alternativvorschlag nach Änderung der Gesetzgebung 2009 überhaupt noch rechtsgültig ist.
Müller-Scheeßel appelliert an den VA, den Vorschlag in Ruhe zu prüfen und dazu eine unabhängige zweite Meinung einzuholen, Saxer wünscht sich eine transparente Erörterung durch den Rat. Eine schwierige Entscheidung, denn die Förderung durch das NLKWN läuft demnächst aus – im schlimmsten Fall würde die Gemeinde auf den Kosten für die Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit sitzenbleiben. Der Mühle steht das Wasser bis zum Hals. · hey
Zitat von Thomasdth im Beitrag #1hallo, ich bin der tom aus dem harz...
Hallo Thomas und herzlich willkommen hier an Bord! Natürlich werden wir Deine Fragen beantworten ... so gut es geht. Aber bevor Dir das Schreibrecht in allen Rubriken freigeschaltet werden kann: Sei bitte so lieb und korrigiere Deine Anmeldedaten hinsichtlich Name, Vorname, Wohnort, denn anonyme Mitglieder sind hier absolut unüblich.
Alternativ kannst Du auch in der Begrüßungsrunde/Neuvorstellung Deine Fragen loswerden.
Zitat von Flachmüller im Beitrag #2in Straupitz sieht es etwas anders aus, da es neben dem Gemeinnützigen (Windmühle, Sägemühle) auch noch einen Gewerbebetrieb gibt, (Ölmühle)
Die Haftung des Betreibers entsteht automatisch immer dann, wenn eine Mühle für den Besucherverkehr geöffnet wird. Dabei ist es prinzipiell egal, ob die Betreibung/Öffnung gemeinnützig, gewerblich oder privat erfolgt: wenn ein Dritter zu Schaden kommt, besteht immer die gesetzliche Pflicht (Haftpflicht) zum Schadenersatz. Steht irgendwo im BGB.
Allerdings muss der Schaden durch eigenes Verhalten oder Unterlassen entstanden sein, für Selbstverschulden des Dritten (des Besuchers) muss man nicht haften.
Interessant ist der Punkt "Unterlassen". Z.B. wenn im Winter jemand auf dem Hof der Riepenburger Mühle stürzt, weil der Grundstückseigentümer oder Pächter bei Glatteis nicht gestreut hat. Oder wenn die Hofbeleuchtung kaputt ist und ein Besucher bei Dunkelheit auf dem Weg zum stillen Örtchen über den Betonsockel stolpert und sich schlimmstenfalls die Knochen bricht.
Oder wenn, wie im Foto von Carsten Lucht, der Gefahrenbereich der Flügel nicht als solcher gekennzeichnet oder ggfs. sogar abgesperrt wird.
Die Gruppenversicherung bei der DGM bzw. LVM ist deshalb wirklich zu empfehlen, sofern die Mühle nicht anderweitig bereits versichert ist wie z.B. Mühlen im Eigentum der Gemeinde, die wohl alle (?) zum KSA (kommunaler Schadensausgleich) gehörten dürften ... wie m.E. auch Syrau.
Ist ja auch nicht teuer ... ganz im Gegensatz zur Feuer- bzw. Gebäudeversicherung.
Thema von Askop im Forum Mühlenerhaltung und -b...
Carsten Lucht (Windmühle Aschwarden) hat das Thema angestoßen und einige Beispielfotos dazu auf seiner HP veröffentlicht, z.B. das hier:
Foto: Carsten Lucht
Das ist ja alles gut und richtig, aber ... man kann noch so viel absperren oder Schilder aufstellen "Vorsicht!" usw., es wird sich immer ein Besucher finden, der das ignoriert oder sich z.B. einen Schmierfleck aufs Jackett macht oder auf der Treppe stolpert und sich den Knöchel verstaucht. Wenn man Pech hat, verlangt der u.U. Schadenersatz. Schlimmstenfalls hat man eine Klage am Hals.
Gut, wenn man eine Haftpflichtversicherung für die Mühle hat. Die zahlt nicht nur, wenns sein muss, sondern wehrt auch unberechtigte Forderungen ab (was ja auch Geld kostet). Soweit ich weiß, sind nur die am deutschen Mühlentag teilnehmenden Mühlen haftpflichtversichert, aber auch nur an diesem einen (Pfingstmon)Tag. Deshalb haben wir schon lange eine Betriebshaftpflicht für die Mühle. Die würde auch regulieren, wenn z.B. ein Kunde auf ein Steinchen im Backschrot beißt und dadurch den falschen Zahn verliert. Oder wenn ein Kunde Riepenburger Leinöl kauft und behauptet, dass er davon Dünnpfiff bekommen hat und Schmerzensgeld haben will.
Möchte nicht wissen, wieviele Mühlen/Mühlenbetreiber auf Gott vertrauen, dass schon nichts passieren wird und sich das Geld für eine Haftpflichtversicherung sparen?
Zitat von tannhäuser im Beitrag #3Probleme mach vor allem die Lagerung am Schwung(weismetall)mit Tropfölschmierung-im Winter immer ein Problem.
Unser Gatter hat keine Tropföler, nur Staufferfettbuchsen ... überall, auch an der Lagern der Kurbelwelle. Schmeißt die Öler raus und setzt Fettbuchsen ein, geht gut. Nachteil ist, dass man öfters mal in den Keller muss.
Hier unsere Staufferfettbuchse am Kurbeltrieb (zum Vergrößern anklicken!):
[[File:Kurbeltrieb vollgatter.jpg|none|auto]]
Die Anfertigung von neuen Führungsklötzern sollte kein Problem sein, habe ich auch schon gemacht. Aber Hartholz (Weißbuche, ev. auch Robinie) sollte es schon sein.
Zitat von Sägemüller im Beitrag #22Aber ich will die Mühle im Winter auch gerne mal drehen lassen. Also keine Angst, die Mühle wird sicherlich kein halbes Jahr stehen.
Super! Mein Hinweis ging ja auch nicht nur in Richtung Lechtingen.
Übrigens: Auch wenn die Heckscheiden äußerlich noch einen guten Eindruck machen - manchmal sitzt der Wurm (Fäulnis) im Innern bzw. im Rutendurchgang. Allerdings sollte "Akazie" (du meinst sicherlich "falsche Akazie" bzw. Robinie) dafür weniger anfällig sein.
Zitat von Mehltheuer im Beitrag #20Die Flügel sind Stahlruten
Ich weiß, ich weiß! Habe ja auch nicht von den Ruten gesprochen, sondern vom Segelgatter und insbesondere von den Heckscheiden (manche sagen wohl Heckstöcke?). Meines Wissens auch in Lechtingen aus Holz.
Sehr problematisch sind die Stellen, wo die Heckscheiden durch die Rute gehen bzw. in dieser stecken. Da fault und gammelt es schnell und gerne, wenn das Wasser nicht raus kann. Es sei denn, man hat nässeresistentes Tropenholz - Bongossiflügel?
Also öfter mal drehen lassen kann nie verkehrt sein. Oder wie mal Jemand sagte: Stillstand ist der Mühle Tod.
Zitat von Mehltheuer im Beitrag #18Wir haben zwischen 14.15-14.45 Uhr allein 230 kg Gerste durchgeschrotet
Also 460 kg/h. Mit 'nem 120er Stein und 140 U/min sollten bei Gerste 750 kg/h machbar sein. Braucht 17,4 PS. Zumindest lt. Almeister Hopf. Egal ...
Zitat von Mehltheuer im Beitrag #18grade zum letzten Tag wo die Mühle 2012 gelaufen ist.
Funkstille bis ... März 2013? Na ja, sowas kann den Syrauern egal sein, die haben komplette Edelstahlruten. Aber bei hölzernen Segelgattern? Da gilt wohl: Wer rastet - der rostet. Zumindest saugen sich die unteren Flügel voll Wasser. An einer Mühle im Fläming waren dadurch die neuen Heckscheiden nach nur 7 Jahren im Bereich des Rutendurchgangs verfault.
Also besser (mindestens) 1x im Monat 180° drehen. Oder?
Zitat von Mehltheuer im Beitrag #1Es gab kräftige Böen und die beiden konnten mit offenen Klappen und fehlenden Sturmbrettern schroten.
Na dann hat sich's ja gelohnt.
2003 war ich das letzte Mal dort. Aber da waren noch die morschen Segelgatterflügel dran. Und auf dem untersten Boden stand ein Tresen mit Gläserspüle dahinter - fand ich nicht so toll (andere auch nicht).
[[File:Aschwarden Glaeserspuele.JPG|none|auto]]
Aber vielleicht hat's der Franz ja inzwischen rausgeschmissen.
Zitat von waldtill im Beitrag #4Da es zwischen dem Erd- und ersten Obergeschoss einen umlaufenden Zierfries gibt, der mir den Anschein macht aus Ziegeln erstellt zu sein, würde ich den "Sockel" auf nicht jünger als ca. 1930, wahrscheinlicher aber um 1900 ansehen
Danke für den Hinweis. Doch wie gesagt .... sehr sehr ungewöhnlich. Macht aber irgendwie Sinn. Komisch nur, dass eine solche Kontruktion keine(?) Nachahmung gefunden hat.
Oder ist der viereckige Umbau/Unterbau etwa doch erst nachträglich (vielleicht im Zuge der Umnutzung) entstanden? Wir werden es wohl nicht herausfinden.
Zitat von Flachmüller im Beitrag #3Und ob ich nun eine neue alte Mühle wieder aufbaue oder eine alte Wohnmühle wieder mit Technik bestücke, ist doch letztlich eigentlich egal
Na wenn Du meinst?
Die Langenrader und Riepenburger Mühle waren aber beide keine Wohnmühle - das ist IMHO schon ein großer Unterschied! Denn wenn jemand viel Geld in den Um- und Ausbau zur Wohnmühle steckt, wird er kaum wieder ausziehen wollen und für noch mehr neues Geld die "Mühle" zurückbauen. Die Frage wäre ja auch: wozu? Zumal es ja noch oder wieder genügend alte Mühlen gibt, die den Namen tatsächlich auch verdienen ... wie eben Langenrade oder auch Deine in Kirchwerder.
Also ich glaube nicht daran, dass jemand seinen Wohnturm (mitunter sogar beflügelt) wieder in eine Mühle zurückverwandelt. Doch was soll's, wenn die Landmarke erhalten bleibt ist's allemal besser als wenn gar nichts mehr vorhanden wäre.
Thema von Askop im Forum Mühlenerhaltung und -b...
Wieder mal in Mühlenbüchern geschmökert und dabei etwas Neues gefunden:
Die erste Windmühle, die in Deutschland unter staatlichen (gesetzlichen) Denkmalschutz gestellt wurde, war die in Syrau im Vogtland/Sa. Und zwar anno 1934.
Quelle:
Wagenbreth, Düntzsch, Tschiersch, Wächtler MÜHLEN Geschichte der Getreidemühlen - Technische Denkmale in Mittel- und Ostdeutschland Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig - Stuttgart 1994, Seite173 Na Achim? Jetzt kannste stolz sein und darauf einen heben - nee, ausgeben!
Gut: Ohne die Unterschutzstellung wäre die Mühle heute vermutlich nur eine Ruine oder auch gar nicht mehr vorhanden. Schlecht: Leider hat der Denkmalschutz die Verfremdung der Mühle durch die heutigen unsäglichen Edelstahlflügel nicht verhindern können.
Ist das Foto eine optische Täuschung? Für mich sieht es so aus, als würde der Achtkant auf einem Vierkant sitzen (unterhalb der Galerie), was ja seeeeehr ungewöhnlich wäre. Original oder im Zuge der Umnutzung nachträglich umgebaut, damit die Wohnung (und die Zimmer) rechtwinklige Wände bekommt?
Zur Galerie: doppelte Andreaskreuze .... tzzzzz .... hier hat es jemand wohl zu gut gemeint? Der Konstruktion mit den dünnen Streben (Stützen) würde ich nicht trauen; hätte Schiss, da mit Leuten drauf zu gehen.
Schade, dass es bei nicht wenigen Umnutzungen zu solchen Verfremdungen (untypischen Veränderungen) kommt. Dabei gibt es auch Denkmalschützer mit der Meinung, dass man bei einer Restaurierung oder Umnutzung sich weitestgehend ans Original halten sollte und könnte. Zumal das nicht unbedingt teurer wäre. Oder sind doppelte Andreaskreuze an der Galerie billiger als die üblichen (typischen) Bretter?
Zitat von de twilling im Beitrag #1Wohnmühlen sind nun nicht zu verdammen, schließlich stellen sie eine Möglichkeit der sinnvollen Weiternutzung dar! Und vielleicht eröffnet sich später damit die Chance, daraus wieder eine “richtige” Mühle zu machen. In Holland klappt dat doch och, oder!
Kann mir nicht vorstellen, wie aus einer von Technik befreiten Wohnmühle wieder eine richtige Mühle (also mit vollständiger Mahleinrichtung) werden könnte. So ein Beispiel ist mir auch in Holland nicht bekannt.
Zitat von Mehltheuer im Beitrag #7Es ist garantiert besser als früher!
Was meinst Du mit "früher"? Also wenn ich an unseren Maschinenpark denke (1,5 t Rückschüttmühle) ... da gibts überhaupt keine Technik zur Mehlbehandlung bzw. "Veredelung". Da wurde das blanke Mehl hergestellt - ohne jeglich Zutat und Chemie. Und zwar bis zur Stilllegung 1994. Allerhöchstens wurde vielleicht mal Kehrmehl mit untergemischt, aber das weiß ich nicht genau, war ja damals nicht dabei.
Und ganz ganz früher ... Mittelalter und auch später noch, da sollen die Müller das Mehl ja mit Kreide gestreckt haben. Zwar nicht gesundheitsschädlich, aber profitabler. Nur ... dieses "früher" wird wohl kaum gemeint sein, oder?
Leo Hopf: Taschenbuch für Müllerei und Mühlenbau II. verbesserte und bedeutend erweiterte Auflage 1.096 Seiten, zahlreiche Fotos, Zeichnungen, Diagramme, Tabellen Verlag Moritz Schäfer, Leipzig 1938
Getreidekunde, Mahlverfahren, Typenmüllerei, Spezialmüllerei, Mühlenmaschinen u. -einrichtungen in Klein- und Großmühlen, Schädlingsbekämpfung, das Holz im Mühlenbau ... Hopf erklärt alles bis ins kleinste Detail, natürlich mit dem Wissensstand seiner (damaligen) Zeit.
Wer das Buch gelesen und verstanden hat, braucht keine Müllerausbildung mehr - allerdings nur für historische Mühlen. Außerdem: Zur Geschichte der Müllerei äußert sich Hopf nicht. Beim Mühlenbau beschränkt er sich auf Motormühlen und deren Maschinen; nichts zu Wind- und Wassermühlen. Aber es gibt ein umfangreiches Kapitel zu Mahlgängen (konstruktiver Aufbau, Steinarten, Typen der Schärfen, Ablehren/Schärfen, Ursachen des Polterns u.a.m.). Das alleine macht das Buch schon sehr wertvoll.
Ähnliche Bücher: Sacher, Rudolf: Handbuch des Müllers und Mühlenbauers. Leipzig 1921. 2. Aufl. ebd. 1924
Kettenbach, Friedrich: Der Müller und Mühlenbauer. Praktisches Handbuch für Müller, Mühlenbauer und technische Lehranstalten. Bd 1 und 2. Leipzig 1907 - 1908
Baumgartner, Wilhelm: Lehr- und Handbuch für Müllerei und Mühlenbau. Leipzig 1936
Zitat von Hendrik im Beitrag #1möchte ich nur loswerden, dass die beiden Bücher, die ich in meiner Vorstellung erwähnt habe, schon auf dem Weg in gute Hände sind.
Hab's aus dem Buschfunk:
Das mit den guten Händen stimmt wohl. Und ich weiß nicht, ob Achim dafür 100 Teuronen hätte locker machen wollen?! Aber die Preise sind nun mal (leider) so.
So, Waldtill hat nun noch etwas nachgelegt, und so langsam dämmert mir das Anliegen seines Vorschlags.
Zitat von waldtillIch hatte, nach dem ich die doc-Liste der mühlenrelevanten Bücher gesehen habe, überlegt, das auch dort nicht der Inhalt zu erkennen ist und - vor allem - noch nicht klar ist, wer dieses Buch da hat. Auf den "blauen Dunst" hin ein Buch über Fernleihe auszuleihen um nur festzustellen: da steht nix zu meinem Thema!
Okay, gar nicht schlecht! Im Grunde gehts also um eine Art Hilfestellung bzw. Kurzrezension, ob sich die Anschaffung eines bestimmten Buches auch lohnt, denn die Interessenslage ist ja oft sehr unterschiedlich.
Nehmen wir mal eins der Bücher, die Till im Schrank hat (ich auch):
BRAUNBURG, ANNEMARIE und RUDOLF(1989): Schöne alte Wassermühlen. Augsburg Könnte man zum Inhalt schreiben: Bildband mit "romantischen" Fotos von (meist stillgelegten) Wassermühlen, auch Details wie kaputte Wasserräder. Nichts zur Technik, nur ein Fall für Liebhaber.
Oder zum Hopf: Standardfachbuch und Muss für jeden Müller/Hobbymüller zu Müllerei und Mühlenbau der 30er Jahre. (Lässt sich bestimmt noch besser ausdrücken.)
Damit ein Buch bzw. ein Buchtittel, Autor oder ein Schlagwort mit der Suchfunktion gefunden werden kann, wäre es ratsam, im Bücherschrank (von Usern für User) für jedes Buch ein neues Thema (Fred) anzulegen.
Zitat von Ansgar im Beitrag #4Wenn der Transport von Mehl und Korn so teuer ist, warum ist es dann billiger, die Teiglinge in Osteuropa fertigen und jeden morgen nach Deutschland transportieren zu lassen?
Der Artikel macht ja deutlich, dass der Transport nur eins von mehreren Problemen ist, warum sich manche Produktion "made in Germany" in wirtschaftlicher Hinsicht nicht lohnt bzw. neudeutsch "rechnet".
Das ist ja nicht nur in der Müllerei/Mühlenindustrie so, sondern z.B. in der Textilindustrie schon seit langem der Fall. Gibt es in Deutschland überhaupt noch eine nennenswerte Textilindustrie (Spinnerei, Weberei, Färberei, Näherei bzw. Konfektion)? M.E. ist das so gut wie ausgestorben, und 99,9% aller Textilien kommen aus dem Ausland, meistens Fernost. Adidas und Puma haben am Stammsitz in Herzogenaurach schon eit langem keine Produktion mehr, nur noch Verwaltung.
Auch die Schuhindustrie ist in D ausgestorben. Salamander?
Zitat 1967 wurden 17.800 Mitarbeiter beschäftigt, die 13,5 Millionen Paar Schuhe produzierten. Ab 1971 sank jedoch der Absatz an Schuhen sehr stark, da ausländische Billighersteller auf den europäischen Markt drängten. 1981 betrug die Mitarbeiterzahl nur noch 7.566, die Schuhjahresproduktion lediglich acht Millionen Paar Schuhe.
Zurück zu den Teiglingen: der Transport dürfte dabei nur einen Brucheil der Kosten ausmachen. Entscheidender sind wahrscheinlich die Gesamtherstellungskosten, die in Osteuropa und Fernost erheblich niedriger - vor allem wegen des dort niedrigeren Lohn- und Sozialniveaus. Bei chinesischer Produkt kommt noch hinzu, dass dort kaum Geld ausgegeben wird für den Umweltschutz. Früher gab es auch in Deutschland bunte Flüsse (von Färbereien). Doch mittlerweile wurde dieses Umweltproblem nach Indien, Pakistan, China (Perlfluss!) usw. verlagert.
Wen's interessiert:
Der Preis der Blue Jeans (eine erschütternde ARD-Doku)
Zitat von Mehltheuer im Beitrag #1Leute das ist ein Schock, ehrlich!
Schon wahr, und wen triffts als nächsten? Ist eben billiger, die fertigen und gefrosteten Teiglinge von sonstwo in die Backshops zu karren. Nur der Profit zählt - ein ökonomisches Grundgesetz des kapitalistischen Wirtschaftssystems.
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