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Zitat von waldtill im Beitrag #7...ich hab grad nochmal in meiner damaligen Arbeit gelesen:
Interessant!
Sägemühlen mit Kurbeltrieb sind wohl älter als Klopfsägen. Älteste bislang bekannte Sägemühle ist eine römische wassergetriebene Steinsägemühle in Hierapolis/Kleinasien (heutige Türkei) aus dem 3. Jh. n. Chr. Dabei handelt es sich um ein Horizontalgatter, welches in beide Richtungen sägt; der komplizierte Vorschub für die Vertikalsägen wurde vermutlich erst später erfunden.
Zitat von waldtill im Beitrag #5Klopfsägen sind Getriebelose Sägen.
Ja klar, so ist das, wenn man nicht richtig hinguckt und "Klopf" übersieht. Oder doch (schon) Alzheimer?
Aber eines haben alle Vertikalgatter (Venezianer-/Klopf-/Hochgangsäge und Vollgatter) gemeinsam: sie sägen immer nur abwärts, deshalb sind alle Sägezähne nach unten gerichtet. Ein Vorschubmechanismus sorgt dafür, dass der Stammwagen bei der Aufwärtsbewegung kurz anhält, sonst würde das Sägeblatt festgeklemmt und der Stamm hochgehoben.
Zitat von waldtill im Beitrag #3Aufgrund des steil nach unten gerichteten Rinnendes (Schußkähner)ließen sich hohe Drehzahlen erreichen, etwa 20UpM, das entspricht dann 40 Hüben in der Minute.
Hohe Drehzahlen kann man ja auch mit einem Getriebe erreichen. Ich gehe mal davon aus, dass auch die Schafhofsäge ein Getriebe hatte. Ansonsten wären 20 UpM = 20 Hübe oder 1 Umdrehung = 1 Hub bzw. 2 Doppelhübe (1x aufwärts/1x abwärts).
In der Marhördter Hochgangsäge (Gemeinde Oberrot bei Murrhardt) bin ich im Keller (sehr finster, weil ohne Licht) rumgekrochen, da war eine Ossberger-Turbine mit Flachriemen zum Kurbeltrieb. Natürlich drehte die Turbine viel zu schnell, deshalb funktionierte das Riemengetriebe als Untersetzung. Kurioserweise hat man an die Turbine auch noch das funktionslose Wasserrad als Attrappe angeschlossen.
An der Schafhofsäge vermute ich aber eher ein Stirnradgetriebe, oder?
Bin aber leider nicht reingekommen. Allerdings war das Wasserrad vergammelt, die ehemalige Getreidemühle wird als Eventgaststätte betrieben. Die Hochgangsäge scheint wohl noch vorhanden zu sein, aber ob sie funktioniert und für Schauvorführungen genutzt wird? Keine Ahnung.
Von einer Schafmeierhofmühle habe ich nichts gehört. Ist auch im Internet nicht zu finden, auch nicht in der DGM-Datenbank.
Seltsamerweise listet die DGM im Bereich Titisee-Neustadt außer der Förberhofmühle nur noch 3 weitere Mühlen:
Michelishofmühle Rudenberg Ca. 200 Jahre alte Schww.-Hofmühle im Originalzustand
Urishofmühle Jostal Schwarzwälder-Bauernmühle
Öhler Mühle Schildwende Wohn- u. Getreidemühle von 1772
Zitat von de twilling im Beitrag #4Damit haben sich meine Fragen zu diesem Flügelsystem erübrigt.
Ein superschneller Admin hat sie deshalb wohl auch gleich in den Papierkorb verschoben, ick finde sie jedenfalls nicht mehr.
Also wenn Du wieder mal was suchst und nicht findest ... soll ja vorkommen, aber dafür kann der superschnelle Admin nix! Versuch's doch künftig mal mit der "Suche" im Menü (oben). Probiere es einfach mal aus und gib in das Suche-Feld ein Becker. Dann findest Du auch Deine Beiträge dazu: Becker Flügel. Steht von Anfang an bis heute in der Rubrik "Windmühlen". Also nix verschoben!
Müsstest eben öfters mal im Forum vorbeischauen und die vorhandenen Funktionen und Möglichkeiten erkunden.
Zitat von de twilling im Beitrag #1Laut schlimmer Gerüchte sollen von der Mühle nur noch ein großer Haufen klein geschnittener Balken exestieren, aus denen man vielleicht noch ein Osterfeuer oder ein großes Mikado Spiel machen kann.
Weiß einer genaueres, vielleicht ist ja doch alles gut...
Keine Ahnung, was für schlimme Gerüchte es da geben soll? Schon beim Abbau war allen Beteiligten klar, dass man nur die Technikreste retten kann und der Kasten bestenfalls noch fürs Osterfeuer taugt. Ich war ja auch zugegen und hatte ein kleines Video von der Bergung der Flügelwelle in Youtube eingestellt. Zu Neuerstadt gabs ja hier schon einige Beiträge, u.a. auch von Kollegen Ingo Arlt. Findet man mit der "Suche".
Wie ich vom Vors. des Mühlen(besitzer)vereins, der zugleich Bürgermeister ist, erfahren habe, läuft der Wiederaufbau des Neuerstädter Paltrocks in Schönwalde auf einen kompletten Neubau hinaus unter Verwendung einiger Alttechnik aus dem Original.
Der Verein hat auch eine Homepage, die ist aber wohl seit einiger Zeit leider nicht gepflegt worden: www.muehlenverein-schoenwalde.de
Zitat von de twilling im Beitrag #1Aktuelle Fotos wären och nich schlecht.
Seit dem Abbau ist ein reichliches Jahr vergangen, die geborgenen Teile sind in einer Scheune eingelagert. Willste davon Fotos?
Mit freundlicher Genehmigung des Urhebers stelle ich hier mal das hochinteressante Innenleben der Bockwindmühle in Belsdorf (heute ein OT von Wefensleben) vor:
Zeichnung von Thorsten Neitzel, Wolmirstedt 1986
Die Mühle selbst existiert seit März 1987 leider nicht mehr.
Mit Hilfe von Thorsten Neitzel habe ich jetzt die Erklärung: Das Stirnrad saß doch auf einer Eisenwelle, war aber an diese fest angeflanscht. Vermutlich gehörte es auch nicht zum Antrieb der Sackwinde, sondern zum Antrieb weiterer Maschinen und Hilfstechnik. Hier ein Beispiel aus der BWM Ostingersleben/Sa-Anh:
Foto: Thorsten Neitzel, Wolmirstedt
Die 50 mm-Bohrung in der Radmitte (siehe Bild im ersten Beitrag) diente wahrscheinlich nur zum Zentrieren des Rades auf der Welle.
Zitat von waldtill im Beitrag #5Eventuell eine Keilnut für Seiltrieb?!
Und wenn ... die dünne Bohrung/Welle ist damit noch nicht erklärt.
Zitat von waldtill im Beitrag #5Hier bei uns wurde ja alles, was nicht bei 3 auf den Bäumen war, mittels Seiltrieb vom Wasserrad mit Kraft versorgt, aber bei den Windmüllers...?
Bei den Windschützen nicht ALLES, aber gelegentlich - wie z.B. der Sichterantrieb vom Koll. Strunge in der Riepenburger Mühle (Hamburg-Kirchwerder).
Zitat von waldtill im Beitrag #2Dann wäre es nämlich nicht zwingend notwendig das Kammrad mit der Welle kraftschlüssig zu verbinden, sondern man kann es auf der dann starren Welle lagern.
Na gut, solche Losräder sind ja nicht ungewöhnlich. Aber in diesem Falle bin ich doch sehr skeptisch: denn wie könnte das Lager auf der Welle aussehen? Eine Rotgusshülse ins Rad einpressen? Doch wie soll die Schmierung funktionieren?
Abgesehen davon müsste der Flachriemen dann eine weitere Welle (die Aufzugswelle) antreiben. Warum so umständlich, wenn es auch einfacher geht? Zumal der Platz in einer BWM sehr beschränkt ist. Kann mir deshalb die Variante mit der Riemenscheibe auf dem Stirnrad nicht recht vorstellen. Obwohl ... möglich wäre es schon, dann aber nicht für den Sackaufzug, sondern für 'ne Transmission - z.B. für'n Ele und/oder Sichter.
Im historischen Mühlenbau findet man ja mitunter recht gewagte und kuriose Lösungen, aber ein Stirnrad/Kammrad als Losrad ist mir noch nie begegnet.
Dieses "Kammrad" kommt mir doch recht merkwürdig vor:
[[File:Kammrad der BWM Schönebeck.png|none|auto]]
Zitat von Deutsche Fotothek, Mühlenarchiv Rapp, Aufn-Nr. df_rp-b_0200005Bauwerk: Windmühle Beschreibung: Schönebeck (Elbe). Kammrad einer Windmühle, aus: Natur und Heimat, August 1962
Bekanntlich sitzt das Kammrad einer BWM auf der Flügelwelle und treibt über ein Winkel(stock)getriebe den Mahlgang an. In vielen BWM gabs/gibts auch solche Stirnräder wie im Foto oben - zumeist als Antrieb der Sackaufzugswelle aus Holz. Aber dieses Stirnrad hier? Die Größe stimmt ja, aber In die mickrige Bohrung passt doch allenfalls eine Eisenwelle? Und wie bekommt man das fest?
Aber wozu könnte das Schönebecker Stirnrad sonst gedient haben, eine Idee?
Hier noch eine BWM-Flügelwelle für 2 Mahlgänge (Kammräder) und Sackaufzug (Stirnrad):
[[File:BWM-Skelett mit Kamm- und Stirnraedern.png|none|auto]]
Zitat von waldtill im Beitrag #4die Karten kennst Du schon, oder?
Ja klar, trotzdem
Die Deutsche Fotothek besitzt ja auch die ca. 14.000 Fotos aus dem Mühlenarchiv von Günter Rapp, die man online recherchieren kann.
Zitat von Marc RohrmüllerDas Archiv des Günter Rapp, seit 1990 im Besitz der Oberlausitzschen Bibliothek der Wissenschaften in Görlitz (OLB), umfasst neben dem umfangreichen schriftlichen Nachlass, Büchern und anderen Objekten auch 15.750 Bilder. Neben ca. 14.000 eigenhändigen Kleinbildaufnahmen in Schwarzweiß handelt es sich um eine Sammlung von 1.700 Positiven. 2005 konnte die Deutsche Fotothek die Negative übernehmen und in Kooperation mit der OLB den gesamten Bildbestand digitalisieren und für die Recherche im Internet aufarbeiten und neu strukturieren. Bei den eigenhändigen Aufnahmen handelt es sich um die Dokumentation von Mühlen jeglichen Typs und ihrem Umfeld sowie um Reproduktionsfotografien von Landkarten mit Kennzeichnung von Mühlenstandorten (18.-20. Jh.), Ortsansichten (16.-20. Jh.), Abbildungen aus Druckschriften, von Tageszeitungen, über Periodika zum Mühlenwesen, bis hin zu heimatkundlichem Schriften und wissenschaftlichen Monografien. Rapps technische Ausrüstung ermöglichte zunächst weder qualitativ hochwertige Reproduktionsaufnahmen noch Aufnahmen in Innenräumen. Obwohl die Reproduktionsaufnahmen mitunter von schlechter Qualität sind, wurden sie aufgrund ihres Quellenwertes digitalisiert. Handelt es sich doch teilweise um die einzigen bekannten Aufnahmen eines Objektes. Zu dem sind die Vorlagen entweder in Privatbesitz oder an entlegener Stelle publiziert. Die Sammlung der rund 1.700 Positive umfasst mehrheitlich Ansichtskarten aus der Zeit seit dem späten 19. Jahrhundert. Motive sind neben den Mühlen vorrangig Ortsansichten. Außerdem enthalten sind historische Aufnahmen (im Original oder in Reproduktion) aus Privatbesitz sowie aus Fremdarchiven erworbene Bilder (u.a. 115 Aufnahmen der Deutschen Fotothek). Ausgehend von der Oberlausitz begann Rapp 1964 mit der Dokumentation von Mühlen. Im Laufe seiner Tätigkeit weitete sich sein Aktionsradius auf ganz Sachsen sowie auf die angrenzenden Bundesländer Brandenburg und Sachsen-Anhalt aus. Mit vergleichsweise wenig Aufnahmen vertreten sind hingegen Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern sowie die von Rapp ebenfalls bereisten ehemals deutschen Landstriche in Polen und Tschechien. Die Rappsche Bildersammlung ist vor allem für die regional- und kulturgeschichtliche Forschung von Bedeutung. Sie dokumentiert die Geschichte von Mühlen in Sachsen und den angrenzenden Gebieten z. T. über einen Zeitraum von mehr als einem Jahrhundert. Dafür wertete Rapp alle ihm zur Verfügung stehenden Bildquellen aus. So geben die Bilder Auskunft über den technischen und sozialen Wandel seit dem 19. Jahrhundert. Wind- und Wassermühlen werden zu Motormühlen umgerüstet oder gar zugunsten neu errichteter Dampf- und Motormühlenwerke abgebrochen. Anstelle von Windmühlen entstehen gerade in der Peripherie von Städten und Erholungsorten Ausflugslokale. Ebenso dokumentiert wird aber auch die wieder aufgenommene Nutzung selbst von Windmühlen in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg sowie der Verfall bzw. die Umnutzung funktionslos gewordener Mühlen, z. B. als touristische Sehenswürdigkeit. Rapp beschränkte sich nicht auf die Dokumentation erhaltener Wind- und Wassermühlen, sondern dokumentierte selbst schon vor Jahrzehnten, ja Jahrhunderten aufgegebene bzw. umgenutzte Mühlenstandorte bzw. deren Gebäude. Ferner dokumentieren seine Aufnahmen die landschafts- und ortsbildprägende Wirkung der Mühlen. Rapp fotografierte nicht nur die Mühlenstandorte im Verhältnis zur Umgebung, sondern auch die Aussicht von den Windmühlenbergen in die umgebende Landschaft bzw. auf den dazugehörigen Ort. Ein weiterer Aspekt ist die Darstellung des (Arbeits-)Alltags der Müller und ihrer Familien. Die Bilder, zumeist Reproduktionen aus Privatbesitz, geben auch Auskunft über den sozialen Status der Müller von der Wiege bis zur Grabstätte.
Zitat von Frank im Beitrag #1Habe einen Walzenstuhl von MIAG und einen von Heckenmüller. Müssten ca. Bj. 1937 sein. Gibts davon noch Betriebsanleitungen oder irgendwelche Handbücher?
Ich werde den Verdacht nicht los, dass Dein Heckenmüller vielleicht kein Walzenstuhl ist, sondern eine AHI-Ausmahlmaschine mit Steinwalze sein könnte.
AHI = August Heckenmüller Itzehoe)
Für die AHI hätte ich eine Anleitung. Bei dem MIAG-Stuhl müsste man den Typ wissen, eventuell GN?
Zitat von waldtill im Beitrag #661913 ... Noch sind die zwei Mühlen auf dem Mühlenberg eingezeichnet.
Ja, und nördlich, südlich und östlich vom Köckter Mühlenberg sieht man ja auch noch 3 Windmühlen - also 5 Stck. insgesamt auf engem Raum. Wurden die alle von der Dampfmühle in den Ruin getrieben?
Danke für den Tipp! Die Auflösung ist wirklich toll, trotzdem ist es nicht immer leicht, die Symbole der Wind- und Wassermühlen zu identifizieren. Aber in meiner näheren ud weiteren Umgebung habe ich schon einige Standorte ausfindig gemacht, die mir bislang nur vage bzw. so ungefähr bekannt waren. Dank der Karte weiß ichs jetzt genauer.
Bei GeoGreif (geografisches Institut der Uni Greifswald) gibts auch kostenlose Karten:
Fast jede Karte kann dabei angeschaut werden. Einziger Nachteil ist, daß die Scans recht klein sind. Man muss schon sehr genau hinschauen oder die Bilder vergrößern, um auch kleinere Ortschaften und Namen zu lesen.
Recht angenehm ist die Suche-Funktion auf der Seite rechts oben. Wenn ein Ort nicht gefunden wird, dann den nächstgelegenen (größeren) eingeben. Zu Köckte/Sa gibts eine Karte, doch leider nur von 1975. Zu (meinem) Straupitz jedoch gibts gleich drei Karten, darunter eine von 1902, das hat mich doch erfreut.
Auch das Herder-Institut hat eine umfangreiche kostenlose Kartensammlung, die ständig erweitert wird:
Zitat von waldtill im Beitrag #1Was lest Ihr aus den Spuren? Zwei Mahlgänge und ein Sackaufzug?
"Zwei Mahlgänge und ein Sackaufzug". Richtig, war ja nicht ungewöhnlich. Außerdem Jalousieflügel ... mit vermutlich automatischer Regulierung (hallo nach Syrau ).
Der Terminus "Wellbaum" für Flügelwelle/Flügelachse verwundert mich etwas.
Der Gesellschaft Naturforschender Freunde zu Berlin Neue Schriften, Band 4, 1803
Ab S. 261 ein Aufsatz von Ernst Friedr. Wrede, in dem er auf S. 287f. von einem Unglück in einer Berliner Bockwindmühle (auf dem Tempelhofer Berg) berichtet:
Der Läufer ist in 3 Teile zersprungen: ein Teil flog nach achtern bzw. Richtung Mondseite in die Säcke, ein anderes Teil hat eine Mehlleiste (ca. 25 x 50 cm) zertrümmert, und das dritte Teil ist durch die Sturmwand geflogen und hat eine Flügelrute zerbrochen. Der Schaden war ziemlich gewaltig; doch gottlob ist dem Müller und seinem Gesellen nichts passiert außer einem gehörigen Schreck. Die beiden waren gerade einen Boden tiefer und wollten die Mühle/Flügel anhalten.
Siehe S. 287 f (in dem Fenster unten kann man scrollen)
Wenn ich das richtig verstanden habe, war der neue Läufer aus Sandstein noch feucht; durch die Mahlwärme entstand im Innern des Steins Wasserdampf und nach 18 Std. Mahlbetrieb war der Dampfdruck so hoch, dass der Stein explodiert ist. Eine Umreifung hätte da auch nichts verhindern können, oder?
Also ... dann haltet mal eure Steine immer schön trocken!
Zitat von waldtill im Beitrag #62Ich spekulier jetzt mal: Wenn der Diesel die Dampfmaschine ersetzt hat, dan hätte er doch auch in das Kesselhaus gestellt werden können. Daher vermute ich, das die Dampfmaschine, nach der Ausserdienststellung, vorerst noch als Reservemaschine beibehalten wurde. Der Schleifringläufer, der in der Mühle steht, scheint aus der Zeit um 1910-1915 zu stammen, wenn ich ähnliche von SSW vergleiche.
Das ist alles gut möglich und wurde in etlichen Mühlen so gehandhabt, auch bei uns. Allerdings hat es hier die Evolutionsstufe "Diesel" nicht gegeben.
Bei uns wurde die Dampfmaschine bzw. Lokomobile (auf Rädern) um 1900 herum aufgestellt - parallel zur Windkraft. 1923 verbrannten die Flügel und wurden durch einen Schleifringläufer ersetzt. Ich glaube nicht, dass die Dampfmaschine dann noch weiter genutzt wurde, weil m.E. im Betrieb zu teuer. Allerdings wissen wir nicht, wann die Dampfmaschine ausgebaut wurde. Fest steht nur, dass der Straupitzer Müller gleich nach Kriegsende 1945 von den Russen für kurze Zeit als Bürgermeister eingesetzt wurde und eine seiner ersten Amtshandlungen darin bestanden haben soll, dass er sich die Lokomobile vom herrschaftlichen Gutshof auf die Mühle geholt hat. Denn 1945 und auch später noch waren Stromausfälle und -abschaltungen (Stromsperren) an der Tagesordnung. Zeitzeugen haben mir von der Lokomobile in der Mühle nach 1945 berichtet.
Zitat von waldtill im Beitrag #60Wenn ich dann meinen nilco nass&trocken im Dachgeschoss nutze könnte ich ja hierüber das Verlängerungskabel nach oben führen... ...oder spräche da was dagegen?
Tja, vor vielen, vielen Jahren hatte Florian-Ultratrieur in unserer WiMü genau die gleiche Idee. Solange er den Kesselsauger am Schlauch hatte, war alles super. Aber dann machte er eine Pause und ließ den Sauger einfach stehen. Plötzlich krachte es fürchterlich .... der Sauger war über 4 Etagen gefallen und am Boden in alle Einzelteile zerschellt. Ursache: Das lange Kabel war zu schwer und hatte den Sauger auf Rollen rückwärts in den Fahrstuhlschacht gezogen.
Zitat von waldtill im Beitrag #60Was wäre beim Reinigen des Walzenstuhls zu beachten, damit ich nix kaputt mache?
Eigentlich nix Besonderes, solange man die Walzenriffeln nicht kaputt macht. Schön wäre es natürlich auch, wenn man den originalen Farbanstrich erhalten könnte und auch den Chrom an Stellrädern und Einrückhebel, falls vorhanden.
Zitat von Die-Mark-online vom 20.11.2012Bredereicher Mühle wird verkauft
Fürstenberg (MZV) Bredereiche Es ist beschlossene Sache: Die Mühle samt dem Grundstück auf dem sie steht in Bredereiche soll vermarktet werden. Darauf haben sich Fürstenbergs Stadtverordnete während ihrer jüngsten Sitzung hinter verschlossenen Türen geeinigt.
Fürstenbergs Bürgermeister Robert Philipp (parteilos) erklärte gegenüber der GZ, dieser Beschluss sei längst notwendig gewesen. "Es führt einfach kein Weg daran vorbei, die Mühle brauchen wir als Kommune ebenso wenig wie beispielsweise das Bahnhofsempfangsgebäude in Fürstenberg", sagte Philipp. Überdies habe es keine belastbaren Projekte gegeben für eine nachhaltige Nutzung der alten Holländermühle. "Die Politik muss so ehrlich sein, etwas vom Wunschzettel und den vielen Ideen in den Ortsteilen, wie zum Beispiel das Mühlenprojekt in Bredereiche zu streichen, sonst wird der Haushalt überfordert", erklärte der Bürgermeister.
Die Misere, in der die Kommune bezüglich solcher alten Bauten steckt, lässt sich laut Philipp sehr gut am Bahnhofsgebäude nachvollziehbar erklären. Die Deutsche Bahn AG hatte es bekanntlich der Kommune zum Kauf angeboten. "Aber wir haben selbstverständlich den Zustand des Hauses genau recherchiert", betonte Philipp. Die Ergebnisse seien bestürzend gewesen. 500- bis 600 000 Euro betrage der Investitionsstau allein bei diesem Gebäude. Da stelle sich doch der Bürger mit Recht die Frage, ob die Kommune überhaupt solch ein Gebäude aus Steuergeldern erwerben und sanieren sollte.
Klar, es gebe durchaus die Möglichkeit, vor allem in dem Bahnhof Einrichtungen wie beispielsweise die Bücherei unterzubringen.
Aber die Kommune habe mit der Sanierung des Hauses Markt 5 ausreichend Vorsorge getroffen. "Wir haben also an herausragendem Platz bereits die Projekte und Anbieter, die wichtig für die Fürstenberger und Gäste sind, untergebracht", gibt Philipp zu bedenken. Daher laute das Fazit, das Bahnhofsgebäude werde nicht benötigt. Die Kommune lehnte folgerichtig dessen Erwerb ab.
Ebenso verhalte es sich mit der Mühle in Bredereiche. In den 1990er-Jahren und um die Jahrtausendwende habe es noch sprudelnde Fördertöpfe und genug Möglichkeiten gegeben, Projekte in die Tat umzusetzen. Inzwischen mangele es aber allerorten an Geld. "Deshalb lautet auch mein Grundsatz, wer öffentlich geförderte Vorhaben beginnt, sollte genau wissen, ob er sie hinterher nachhaltig nutzen kann", stellte das Stadtoberhaupt klar. Wobei die Initiative der Bürger vor Ort nicht kleingeredet werden dürfe. Gerade in puncto Mühle habe man sich jahrelang - freilich ohne Nutzungskonzept - bemüht, das Gebäude so herzurichten, dass Investoren Interesse bekunden. Leider vergeblich. Überdies stelle sich angesichts der fatalen Baumängel nun heraus, dass man die Mühle sofort komplett hätte sanieren müssen. Rechtlich die Baufirmen oder den Planer wegen der noch immer im Erdgeschoss befindlichen Nässe zur Verantwortung zu ziehen, das sei der falsche Weg, sagte Philipp.