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Unten angehängt zwei historische Fotos vom Bau der Holländerwindmühle in Brüel/Meck-Pomm anno 1922.
Ohne Kran und Hubsteiger, nur das große Mühlengeschirr (Flaschenzug). Elektrische Geräte (Bohrmaschine, Säge, Hobel usw.) gabs vermutlich auch nicht. Alles reine Hand- und Mucki-Arbeit.
Leider habe ich die Bilder nicht größer. Und Autor/Quelle ist unbekannt; keine Ahnung mehr, wie ich vor Jahren zu den Bildern gekommen bin.
Zitat von axel im Beitrag #6Super hier ist Axel,habe auch keine schreibberechtigung und frage mich nun was ich schlimmes angerichtet habe?
Hallo Axel, keine Bange, Du hast nix Schlimmes angerichtet. Nur ... da war in Deinem Profil ein falsches Häkchen gesetzt (nur für Admins sichtbar). Das ist jetzt korrigiert, und Du solltes überall und uneingeschränkt schreiben können.
Zitat von Achim im Beitrag #6Deshalb die Frage, gibts das Problem wirklich auf dem Rhein ???
Ich meine, das gibts überall, wo Schiffsverkehr ist. Könnte mir vorstellen, dass die mitunter recht heftigen Bugwellen der Ausflugsschiffe und Schubverbände auch eine Schiffmühle schaukeln lassen.
Ich war mit dem Paddelboot oft auf der Spree und den hiesigen Seen unterwegs. Wenn da ein Motorboot von vorne oder hinten vorbeigerauscht kam ... aber holla ... das schaukelte recht ordentlich und man musste aufpassen, damit man keine unfreiwillige Kajakrolle macht.
Bei einer Schiffmühle ist ja die Gewichtsverteilung recht unterschiedlich. Das Hausschiff ist gegen Wellenschlag vielleicht unempfindlicher, weil schwerer. Aber das Wellschiff ist erheblich leichter, und ich kann mir gut vorstellen, das sich dieses hebt und senkt, wenn es von einer Bug- bzw. Längswelle getroffen wird. Dann kommt es auch am Hausschiff zu einer Gierbewegung, wodurch der Bodenstein aus der Waagerechten gekippt wird. Sicherlich nur minimal, aber bedeutend genug, um den ordentlichen Lauf der Steine negativ zu beeinflussen.
Abhilfe kann da nur eine feste Haue bringen, weil der Läuferstein dann alle Gierbewegungen mitmachen müsste.
Zitat von waldtill im Beitrag #4Nur die Bildunterschrift sollte anders lauten: "Hier holt der Bäcker das Mehl noch selber aus der Mühle!"
Klasse Idee ... nur müsste die Mühle dazu tatsächlich Mehl herstellen können. Trifft in diesem Fall aber nicht zu, und kein Bäcker würde hier Mehl holen können ... allenfalls nur fremdes bzw. zugekauftes.
Zitat von Mehltheuer im Beitrag #2Ich dachte Bilder ohne Quellenangabe darf man nicht reinstellen?
Doch, darf man. Wenn man selber geknipst hat ... so wie Du manchmal. Aber in diesem Fall haste Recht, war mir glatt durch die Finger gerutscht, ist aber nachgebessert.
Keine Ahnung, wozu man dieses Kuriosum engagiert hat, denn die Mühle ist m.E. nicht mahlfähig. Außerdem: der richtige Müller bzw. Mühlenwart ist ja Dietmar Weiß, aber der war an diesem Tag (gottlob) nicht kostümiert.
Zitat von Achim im Beitrag #4Eine feste Hauhe ist doch sicher auch nicht die Lösung, weil viel zu träge ?!
Wa soll denn da träge sein?
Feste Hauen nimmt man z.B. in Bockwindmühlen, weil da der Kasten gerne mal schief steht und somit auch der Bodenstein. Mit einer festen Haue lässt sich der Läufer immer parallel zum Bodenstein ausrichten. Wenn dann der Kasten schief steht, steht zwar auch der Läufer schief, aber trotzdem parallel zum Bodenstein.
Bei einer Balanzierhaue geht der Läufer immer in die Waagerechte. Wenn aber der Bodenstein schief liegt, ergibt das einen ungleichmäßigen Mahlspalt. D.h. die Steine sind an einer Seite eng gestellt (bis zur Berührung), an der anderen zu weit. So kann man nicht mahlen.
Sicherlich ist die Belastung des Halslagers bei Schiefstellung des Mühleisens größer. Aber dieses Problem ist geringer als nicht parallel stehende Steine.
Leider nicht ganz komplett. Aber man kann sich ja bei Wikipedia als Autor anmelden und fehlende Angaben und Bilder (für die eigene Mühle und andere) ergänzen.
Zitat von Main-Spitze am 12.09.2012Ginsheimer Schiffsmühlverein will historische Mühle bis zum Jahrestag in Gang setzen
12.09.2012 - GINSHEIM
(uli). Ein Jahr ist bald vergangen, seit die historische Schiffsmühle unter großer öffentlicher Beteiligung an der Natorampe vor Anker ging. In dieser Zeit wurde das Projekt des Schiffsmühlenvereins, ein solch antikes Wassergefährt originalgetreu nachzubauen und auch in Betrieb zu bringen, weiter vorangetrieben.
Wie Vorsitzender Herbert Jack in seinen regelmäßigen Informationen an die inzwischen über 200 Mitglieder seines Vereins mitteilt, treffen sich regelmäßig emsige Helfer, um den Innenausbau der Mühle zu bewerkstelligen. Dabei müssen eine ganze Reihe technischer Schwierigkeiten gelöst werden.
„Läuferstein“ problematisch
Hauptproblem sind momentan die 1,2 Tonnen schweren Mühlsteine. Während der so genannte „Bodenstein“ fest mit dem Schiffskörper verbunden ist und alle Bewegungen des Pontons mitmacht, ist der massige „Läuferstein“, der bis zu 100 Umdrehungen in der Minute leistet, nicht aus der Balance zu bringen. Das hat zur Folge, dass die Steine gegeneinander schlagen könnten und nicht ordnungsgemäß arbeiten. Händeringend suchen die Aktivisten der Schiffsmühle Fachleute, die dieser Problematik Herr werden könnten. Eigenen Experimenten ist derzeit noch ein Riegel vorgeschoben, denn noch liegt kein Strom an der Schiffsmühle, der dazu nötig wäre. Täglich wird auf die Genehmigung durch das Regierungspräsidium Darmstadt gewartet.
Bestaunenswerte 10 000 Besucher hätten die Schiffsmühle schon besucht, seit sie vor Ginsheim liegt, berichtet Herbert Jack. Informationen erhalten sie vom geschulten Personal des Schiffsmühlenvereins.
Am Wochenende, 29. und 30. September, soll der erste Jahrestag der schwimmenden Mühle gebührend gefeiert werden. Bis dahin soll aller Ehrgeiz aufgewendet werden, um erstmals den Steinmahlgang vorführen zu können, verspricht Jack.
Zu Gast ist dann auch der letzte Naturstein-Mühlenbauer Deutschlands. Zimmermannsmeister Bernd Brinkmann, der das Mühlenhaus baute, wird weitere Beispiele seiner Arbeit vorführen. Eine Bauernmühle wird an Land ihre Arbeit demonstrieren. Schwindelfreie können sich per Autokran in 60 Meter Höhe fahren lassen, um sich die Schiffsmühle aus der Vogelperspektive zu betrachten. Zur bekannt üppigen Verpflegung gehört auch wieder das extra kreierte „Schiffsmühlen-Brot“.
Zitat von Schleswiger Nachrichten vom 09.10.2012Eine neue Holländerwindmühle für Schleswig/Schleswig-Holstein Von mra / dj
Der Mühlen-Rohbau auf einem Firmengelände in Holland: Ein großer Teil der Elemente stammt von einer 1861 bei Rendsburg gebauten Mühle. Foto: privat
Die künftige Attraktion des neuen Schleswiger Stadtteils auf der Freiheit wird derzeit in Holland saniert und ergänzt. Im April folgt der Transport der Windmühle nach Schleswig.
Schleswig. Auf dem Hof einer Spezialfirma in Holland entsteht derzeit eine Mühle, die für den neuen Schleswiger Stadtteil auf der Freiheit bestimmt ist. Stück für Stück setzen Fachleute das Bauwerk zusammen. Ein großer Teil der Elemente stammt aus Legan bei Rendsburg. Dort hatte der Unternehmer Arnd Jansohn aus Bordelum vor Jahren eine baufällige Mühle entdeckt, die abgerissen werden sollte. Jansohn kaufte sie, ließ sie sorgfältig abbauen und will sie im neuen Stadtteil auf der Freiheit wieder auferstehen sollte - natürlich komplett saniert und restauriert.
Dabei helfen ihm die holländischen Mühlenspezialisten. Die Sanierung der vorhandenen Bauteile wurde mittlerweile abgeschlossen. Derzeit wird daran gearbeitet, fehlende Elemente zu ergänzen. Zum Beispiel ist der Kopf der aus dem Jahr 1861 stammenden Mühle nicht mehr vorhanden. "Den werden wir komplett neu bauen", sagt Jansohn. Auch die Galerie um den Mühlenturm wird aus neuem Material bestehen.
Bio-Mehl für Café
Die Arbeit am Wiederaufbau der Mühle erfordert handwerkliche Präzision. Denn Jansohn legt Wert darauf, auch die Technik originalgetreu nachzubilden. Nicht Stahl und Kunststoffe sollen zum Einsatz kommen, sondern - wie in alten Zeiten - der bewährte Baustoff Holz. Diese Akribie kostet jedoch nicht nur Geld, sondern auch Zeit. Ursprünglich hatte Jansohn die Mühle im vergangenen Monat aus Holland zurückerwartet, doch daraus wurde nichts. Derzeit geht er davon aus, dass der Rücktransport nach Deutschland im April erfolgen kann. Dazu wird es ein weiteres Mal erforderlich sein, das Bauwerk auseinander zu nehmen. Auf drei Sattelschleppern sollen die Elemente in die Schleistadt gebracht werden. Unternehmer Jansohn ist mit dem bisherigen Ergebnis der Arbeiten sehr zufrieden: "Die Mühle wird genauso, wie ich sie mir vorgestellt habe." Ob sich ihre Flügel im kommenden Jahr bereits drehen werden, vermag Jansohn allerdings noch nicht abzusehen.
Der Unternehmer und seine Frau Nicola betrachten die Mühle als Geschenk an die Allgemeinheit. Das Bauwerk soll in das Eigentum einer Stiftung übergehen. "Meine Frau und ich haben keine Kinder, lange haben wir uns überlegt, was wir machen, um der Nachwelt etwas Gutes zu tun", sagte Jansohn bereits vor eineinhalb Jahren über sein Engagement. Auf jeden Fall will er die Mühle selbst betreiben und strebt eine Ausbildung zum Müllermeister an. Das Bio-Mehl, das direkt am Ufer der Schlei hergestellt wird, soll in einem noch zu schaffenden benachbarten Café weiter veredelt werden.
Unterstützt wird Jansohn von Team Vivendi, dem Eigentümer der früheren Kasernenflächen. Für einen symbolischen Euro habe man das benötigte Grundstück verkauft, sagt Volker Schlüschen, geschäftsführender Gesellschafter von Team Vivendi. Der Kauf sei vor langem per Handschlag besiegelt worden: "Erst vor wenigen Wochen sind wir zum Notar gegangen."
Na das ist doch mal eine erfreuliche Nachricht. Interessant finde ich ja, dass der Eigentümer in der Mühle wieder richtig produzieren will bzw. Bio-Mehl herstellen möchte. Und noch interessanter, dass er sich dafür sogar zum Müllermeister qualifizieren will.
Tolle Sache! Offenbar geht es doch, wenn man nur die richtigen Ideen hat und ein schlüssiges Konzept entwickelt. Da könnten sich bestimmt viele "tote" Mühlen was abgucken.
Aber 2 Fragen zum Bau habe ich noch ... vielleicht an die SH-Experten (hallo Carsten! )?
1. Was soll man von der Größe der künftigen Kappe halten? Mir erscheint sie auf dem Foto sehr gewaltig und etwas überdimensioniert. Dieses Problem gabs ja auch bei der Restaurierung der Wichert-Mühle in Stapelmoor.
2. Ist die Querverbretterung des Sackbodens SH-typisch? In Deutschland kenne ich nur Längsbretter wie hier in Neustadtgödens-Wedelfeld:
[[File:Wedelfeld Schoepfmuehle.jpg|none|auto]]
Aber in Holland habe ich öfters diese Querbretter gesehen, z.B. hier an der Groote Molen in Schellinkhout (Provinz Nordholland):
Zitat von Sägemüller im Beitrag #1Welche Öle nehmt ihr für die Gleitlager von Transmissionen, oder welches eignet sich am besten?
Tja ... das hängt von der Bauart des Lagers ab. Für unsere Lager mit Tauchschmierringen nehmen wir stinknormales mineralisches (kein teures synthetisches) Motorenöl, z.B. 15W-40.
Bei Lagern mit Ölbohrung kommts wieder auf die Art der Öleinfüllung an. Wir haben einige Lager mit Tropföler, da kommt auch normales (billiges) Öl rein.
Nur wenn wir mit der Ölkanne schmieren müssen, nehmen wir auch dickeres Öl, dann aber das billigste Getriebeöl, z.B. API GL-1 (ohne Additive).
Zitat von Sägemüller im Beitrag #1Wie oft muss amn die Lager nachfüllen? Hängt doch siche auch vom Staub und den Standzeiten zwischendurch ab, oder?
Also mit Staub und Standzeit hat das nix zu tun. Die Schmierung wird immer dann benötigt, wenn sich die Welle dreht. Bei Tauchschmierlagern hat man fast kein Problem. Von Zeit den Ölstand prüfen und ggfs. nachfüllen. Lager mit Ölbohrung müssen zum Arbeitsbeginn und dann im weiteren Betrieb laufend nachgeschmiert werden, entweder per Tropföler oder alle 1-2 Std. mit der Ölkanne (Handschmierung).
Zitat von de twilling im Beitrag #3Vielleicht wären einige Teile auch passig für die Syrauer Mühlenfreunde. ... Bunkel und Ritzel sehen ja gebrauchsfähig aus.
Hhhhmmm ... sehe leider keinen Bunkel. Dafür aber 2 feine Spurtöpfe (kann man immer gebrauchen) und vor allem einen Stellhebel von der Jalousiesteuerung. Bestimmt besser als das Edelstahlgedröhns,
Gibts vielleicht noch ein anderes falsches Häkchen - z.B. zur Vereinszugehörigkeit? Die allermeisten hier sind in einem örtlichen MüV organisiert, der in bzw. für eine konkrete Mühle tätig ist. Manchmal ist das so geregelt (z.B. in Berlin-Brandenburg), dass man mit der Mitgliedschaft in einem MüV automatisch Mitglied wird im Landesverband und der DGM. Gibts denn an der Kalkarer Mü keinen eigenen MüV?
Zitat von axel im Beitrag #3Ok, noch mal von vorne.
Danke, das ist das ehrenamtliche Hobby, was ich mir so ähnlich bereits zusammengereimt hatte. Aber in Deinem Profil u232_axel.html steht, dass Du auch beruflich im Mühlenwesen arbeitest - also mit Müllerei oder Mühlenbau Deine Brötchen verdienst, aber als was? Oder hast Du bei der Anmeldung eventuell den Haken falsch gesetzt?
Zitat von axel im Beitrag #1Kennt jemand ein Becker-( - nicht Decker- )flügelsystem?
Wie kommst Du auf die Frage? Anders gesagt: In welchem Zusammenhang bist Du auf das Becker-Geflügel gestoßen oder aufmerksam geworden?
Also von so was habe ich noch nie gehört oder gelesen. Dabei gibts ja gar nicht so viele Flügelsysteme, die nach dem Erfinder benannt sind. Nur mal ein paar auf die Schnelle:
Berton Bilau Bussel Decker Garmberg Hecht Simson ten Have
Zitat von axel im Beitrag #1Bin freiwilliger Müller und molenaar und arbeite auf dem Galerieholländer in Kalkar.
Hallo Axel und herzlich willkommen an Bord!
Aber ich sehe leider noch nicht ganz durch: Du bist freiwilliger Müller, aber zugleich Molenaar und verdienst Dein Geld mit Arbeit auf einer Mühle? Alles in Kalkar?
Nein nein, die reißerische Beitragsüberschrift stammt ja nicht von mir, sondern aus nachstehendem Artikel (letzer Satz).
Zitat von kreiszeitung.de vom 13.10.2010Mühlenverein auf dem Trockenen?
Scheessel - Bald auf dem Trockenen zu sitzen – das befürchten einige Mitglieder des Fördervereins Scheeßeler Mühle. „Wenn die Turbinen nicht mehr betrieben werden können, können wir dichtmachen und die Mühle verfällt.“ So sieht es Schatzmeister Günter Saxer.
Der Hintergrund: Im Verwaltungsausschuss soll am Donnerstag nächster Woche ein Beschluss über die Ausführung der Maßnahmen zur ökologischen Durchlässigkeit der Wümme am Wehr der Scheeßeler Mühle gefällt werden.
Den ungehinderten Durchgang für Fische zu sichern, dazu sind laut Verordnung von 2000 alle EU-Staaten bis 2015 verpflichtet – auch die Gemeinde Scheeßel, eine der letzten im Landkreis, wo dies noch nicht erfolgt ist. Sie schaltete den NLKWN (Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) ein – die für die Fördermittelvergabe zuständige Behörde.
Nach Anhörung des Experten der Behörde Wolfgang Peters, den Beauftragten der örtlichen Angelvereine, Ralf Gerken und Mühlenbesitzer Jan Müller-Scheeßel im Juni im Gemeinderat soll nun der VA über ein Gutachten entscheiden, das im Namen des NLKWN erstellt wurde und in dem mehrere förderwürdige Varianten vorgestellt sind. Der Mühlenwart wehrt sich gegen beide. Nicht nur, weil sie für die Fische nicht optimal seien, sondern gefährden sie doch den weiteren Betrieb der beiden Mühlenturbinen in bisherigem Maße. Bürgermeisterin Käthe Dittmer-Scheele sieht es pragmatisch: „Hier stehen ökonomische Belange ökologischen gegenüber. Für beides ist einfach zu wenig Wasser da.“
Die Mitglieder des Verwaltungsausschusses stehen vor einer schwierigen Entscheidung. Die Thematik komplex zu nennen, wäre eine glatte Untertreibung. Kern des Problems: Während Mühlenbesitzer Jan Müller-Scheeßel Betreiber der Wasserkraftanlage zur Stromgewinnung ist, liegen die Staurechte bei der Gemeinde – durch einen Vertrag von 1980 eine historische Konstellation, die im Landkreis wohl einmalig ist.
Deshalb ist auch nicht klar, wer die Kosten für ein Verbindungsgewässer zwischen den beiden Wümmearmen am Wehr zu tragen hat, Teil des favorisierten Konzepts. Ohne das würde dem Mühlenwart jedoch vermutlich der weitere Betrieb der Turbinen am Hauptarm unterbunden – Einnahmen, die nach seinem Bekunden zu 100 Prozent in den Erhalt der Mühle fließen. „Ohne die können wir dichtmachen“, meint Saxer, „außerdem: Wer will schon eine Wassermühle besuchen, auf der nicht gemahlen wird?“
Müller-Scheeßel plädiert für eine Alternativlösung, einem technischen Fischpass zwischen den Gebäuden, die 2007 im Auftrag des NLWKN von einem Ingenieurbüro aufgezeigt wurde. Das Problem: Zum einen steht eine fischereikundliche Prüfung noch aus, zum anderen ist sie im Rahmen der Gesetzgebung nicht förderungswürdig. Der vom Mühlenwart angebotene Ausweg: Er will nicht nur den Differenzbetrag aus eigener Tasche berappen, sondern die Gemeinde durch eine Verpflichtungserklärung auch von jeglichen finanziellen und rechtlichen Ansprüchen freihalten.
Eine von ihm vorgeschlagene Vereinfachung der Zuständigkeiten durch Rückgabe der Staurechte hält die Verwaltungschefin für problematisch: „Hier spielen auch Belange wie der Hochwasserschutz eine Rolle. Diese Verantwortlichkeit legt man nicht in Privathand.“ Sie bezweifelt, dass der Alternativvorschlag nach Änderung der Gesetzgebung 2009 überhaupt noch rechtsgültig ist.
Müller-Scheeßel appelliert an den VA, den Vorschlag in Ruhe zu prüfen und dazu eine unabhängige zweite Meinung einzuholen, Saxer wünscht sich eine transparente Erörterung durch den Rat. Eine schwierige Entscheidung, denn die Förderung durch das NLKWN läuft demnächst aus – im schlimmsten Fall würde die Gemeinde auf den Kosten für die Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit sitzenbleiben. Der Mühle steht das Wasser bis zum Hals. · hey
Zitat von Thomasdth im Beitrag #1hallo, ich bin der tom aus dem harz...
Hallo Thomas und herzlich willkommen hier an Bord! Natürlich werden wir Deine Fragen beantworten ... so gut es geht. Aber bevor Dir das Schreibrecht in allen Rubriken freigeschaltet werden kann: Sei bitte so lieb und korrigiere Deine Anmeldedaten hinsichtlich Name, Vorname, Wohnort, denn anonyme Mitglieder sind hier absolut unüblich.
Alternativ kannst Du auch in der Begrüßungsrunde/Neuvorstellung Deine Fragen loswerden.
Zitat von Flachmüller im Beitrag #2in Straupitz sieht es etwas anders aus, da es neben dem Gemeinnützigen (Windmühle, Sägemühle) auch noch einen Gewerbebetrieb gibt, (Ölmühle)
Die Haftung des Betreibers entsteht automatisch immer dann, wenn eine Mühle für den Besucherverkehr geöffnet wird. Dabei ist es prinzipiell egal, ob die Betreibung/Öffnung gemeinnützig, gewerblich oder privat erfolgt: wenn ein Dritter zu Schaden kommt, besteht immer die gesetzliche Pflicht (Haftpflicht) zum Schadenersatz. Steht irgendwo im BGB.
Allerdings muss der Schaden durch eigenes Verhalten oder Unterlassen entstanden sein, für Selbstverschulden des Dritten (des Besuchers) muss man nicht haften.
Interessant ist der Punkt "Unterlassen". Z.B. wenn im Winter jemand auf dem Hof der Riepenburger Mühle stürzt, weil der Grundstückseigentümer oder Pächter bei Glatteis nicht gestreut hat. Oder wenn die Hofbeleuchtung kaputt ist und ein Besucher bei Dunkelheit auf dem Weg zum stillen Örtchen über den Betonsockel stolpert und sich schlimmstenfalls die Knochen bricht.
Oder wenn, wie im Foto von Carsten Lucht, der Gefahrenbereich der Flügel nicht als solcher gekennzeichnet oder ggfs. sogar abgesperrt wird.
Die Gruppenversicherung bei der DGM bzw. LVM ist deshalb wirklich zu empfehlen, sofern die Mühle nicht anderweitig bereits versichert ist wie z.B. Mühlen im Eigentum der Gemeinde, die wohl alle (?) zum KSA (kommunaler Schadensausgleich) gehörten dürften ... wie m.E. auch Syrau.
Ist ja auch nicht teuer ... ganz im Gegensatz zur Feuer- bzw. Gebäudeversicherung.
Inhalte des Mitglieds Askop
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